Das Waldkauzrevier
Jagen und Brüten am Hermsdorfer See
Der Bezirk Reinickendorf hat im Sommersturm 2002 zahlreiche alte Nistbäume mit Bruthöhlen für Waldkäuze verloren. Aber mit Nistkästen des Naturschutzbundes konnte schnell geholfen werden. Bis 2017, als der Waldkauz zum Vogel des Jahres erkoren wurde, war wieder mit ca. 50 Niststätten wieder ein gut genutztes Angebot in Parkanlagen, Friedhöfen und im Tegeler Fließtal bereit gestellt.
Einige Jahre lang nutzte ein Waldkauz-Pärchen schon sein Brutrevier direkt am Hermsdorfer See. Die nächtliche Jagd auf Nagetiere, Frösche und Kleinvögel im feuchten Auwald und in den Gärten am Seeufer war wohl immer recht erfolgreich. Vom "Balkon" des Nistkastens aus konnten tagsüber alle Vorgänge am See im Auge behalten werden.
Im Herbst 2016 wurde diese Nisthilfe mit zwei Videokameras für außen und innen ausgestattet. Die Web-Cams des NABU lieferten dann in der nächsten Brutzeit (von Februar bis Juni) eindrucksvolle Bilder und Videos vom Familienleben der Waldkäuze auf die Fernsehschirme Deutschlands, ja der ganzen Welt.
Drei Jungkäuze konnten aufgezogen werden und ausfliegen. Auch die nächste Brutzeit versprach erfolgreich zu werden, doch es gab technische Probleme, und die Übertragung musste abgebrochen werden.
Niemand mochte die Hardware an der großen Schwarzerle, am Nistkasten, am Gartenzaun bis zu meinem Haus und die Steuerungs- und Speichertechnik im Keller abbauen.
Der Wunsch vieler NABUs ließ sich nach vielen Fehlversuchen dann doch noch erfüllen: Unsere Waldkäuze sind wieder im Netz – und sind auch auf einem guten Weg zum großen Bruterfolg.
Text: Dr. Hans-Jürgen Stork, Sprecher NABU Reinickendorf