Groß geworden
28. Juni - Kurz vorm Abflug
Ein Glück für unsere Turmfalken, dass sie so einen geräumigen Nistkästen haben. Besonders jetzt, in diesem Wachstumsstadium ist die Geräumigkeit von Vorteil. Natürliche Brutplätze wie Mauer- und Fensternischen, Rüstlöcher, Lüftungsöffnungen u. ä. können recht eng und das Gedrängel darin groß sein. So kommt es öfter zu Unfällen, wenn neugierige oder hungrige Jungvögel dem mit Beute ankommendem Elterntier zu heftig entgegendrängen. Sie könnten abstürzen, sich verletzten oder gar schlimmeres.
Werden die Flügel ausgebreitet kann man gut erkennen, dass die Flügelfedern ihr Längenwachstum noch nicht abgeschlossen haben. Ein Absturz wäre daher gefährlich. Immer wieder schlagen die Halbstarken mit ihren Flügeln und proben den Ernstfall. Bald werden sie wie ihre Eltern durch die Berliner Lüfte gleiten.
Wenn die Altvögel zum Füttern kommen, nehmen die Jungvögel ihnen mittlerweile die kompletten Mäuse oder Kleinvögel ab, um sie selbst zu zerteilen.
Oft stehen die Jungen in der Einflugöffnung und halten Ausschau. Die Hitze macht den Tieren zu schaffen und am Kasteneingang können sie ihr Gefieder wenigstens ein bisschen durchpusten lassen. Aber das ist nicht der einzige Grund. Die Welt außerhalb des Nistkastens wird auch immer interessanter für unsere „Teenies“. Möglicherweise können sie ihren Eltern beim Jagen zusehen bzw. bereits am Einflug die Beute in Empfang nehmen. Alle fünf Jungen entwickeln sich sehr gut.