Die ersten zwei Küken sind geschlüpft
30. Mai - Nachwuchs im Turmfalkenkasten an der Parkklinik Weißensee
Berlin-Weißensee, 30. Mai 2022 – Wenn der Schlupf bevorsteht, machen sich die Küken schon einige Tage zuvor durch Lautäußerungen im Ei bemerkbar. So prägen sich die Turmfalkeneltern schon die Stimmen ihrer Jungen ein und „erkennen“ sie, wenn sie die Eischale verlassen. Außerdem wird dadurch schon vor dem Schlüpfen die Bindung gefestigt und sie können sogar heraushören, ob es den Kleinen gut geht.
Wie kommt der Vogel aus dem Ei?
Sich aus dem Ei zu kämpfen ist für die Kleinen ein wahrer Kraftakt. Doch die Natur hat die Vögel mit ausgeklügelten Hilfsmitteln ausgestattet. Wenn es Zeit ist, das kleine enge Eihaus zu verlassen, dreht der Embryo seinen Kopf in Richtung Luftkammer. Mit dem sogenannten Eizahn, einem kleinen weißen Huckel auf dem Oberschnabel, werden die Schalenhaut sowie die Kalkschale dann zunächst angebrochen. Die Winzlinge müssen alle Kraft zusammen nehmen, um mehrere Löcher in die Eischale zu picken und sich gegen die Schale zu stemmen. Dabei müssen sie sich drehen und winden, bis sie es endlich geschafft haben, und das Eiende sich öffnet. Die Altvögel helfen ein bisschen mit, aber die Küken Öffnen die Schale in der Regel ganz allein. Das erste schneeweißes Dunenkleid kommt zum Vorschein, wenn die noch nassen Jungen getrocknet sind. Der Eizahn fällt nach einigen Tagen ab.
Küken für Küken
Die Jungen schlüpfen nicht synchron, sondern nacheinander - das Nesthäkchen als Letztes nach knapp vier Tagen. Dadurch gibt es einen geringen Größenunterschied bei den Geschwistern.
Die Elternvögel müssen die Kleinen noch unter ihrem Gefieder „hudern“, denn das weiße zarte Daunenkleid kann die Jungen noch nicht so gut wärmen. Das Wärmen und Füttern übernimmt zumeist das Weibchen. Wenn sie den Kasten verlässt sieht man, wie sich die Jungen zusammenkuscheln. Sie können noch nicht stehen und bleiben können die Nestmulde noch nicht verlassen.