Spatz und Star weiter auf Spitzenposition, Mauersegler und Grünfink im Sinkflug
Zwischenergebnis der NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“
Berlin, 18. Mai 2021 - Stand heute haben rund 3.500 Berliner*innen Vögel in Gärten und Parks gezählt. Der Zählrekord vom letzten Jahr wird wohl nicht zu übertreffen sein, jedoch sind bereits jetzt mehr Meldungen eingegangen, als 2019. Der Haussperling und der Star stehen weiterhin an der Spitze der meist gezählten Vögel. Vögel wie der Mauersegler oder die Grünfink wurden deutlich weniger gezählt. Bis 24. Mai könen die Ergebnisse noch nachgemeldet werden.
Bundesweit haben rund 100.000 Teilnehmer*innen bei der Vogelzählung mitgemacht. Dabei wurden in mehr als 74.000 Gärten rund 2,4 Mio. Vögel gemeldet. Die am häufigsten gezählten Vögel bundesweit sind der Haussperling, die Amsel und die Kohlmeise. In Berlin haben rund 3.500 Teilnehmer*innen bei der Aktion mitgemacht. Sie haben in mehr als 2.300 Gärten an die 72.500 Vögel gezählt. Die am häufigsten gezählten Vögel in Berlin sind der Haussperling, der Star und die Amsel.
Mauersegler und Grünfink im Sinkflug
Viele Langstreckenzieher wie der Mauersegler sind in diesem Jahr vergleichsweise spät aus ihren Überwinterungsgebieten zurückgekommen. Das lag zum einen an dem verhältnismäßig kühlen Frühlingswetter und zum anderen an teilweise harschen Winden aus nördlicher Richtung. Das zeigen auch die Beobachtungen bei der „Stunde der Gartenvögel“. Der Mauersegler, der letztes Jahr in Berlin auf Platz 3 der am häufigsten gesichteten Vögel lag, ist nun auf Platz 11. Er wurde somit 17 % weniger gemeldet. Doch nicht nur die Witterungsbedingungen sorgen für den Abwärtstrend der Segler. Bundesweit zeichnet sich ein allgemein abnehmender Trend von Vogelarten, die sich vorwiegend von Fluginsekten ernähren und an Gebäuden brüten. Denn nicht nur finden diese Vögel immer weniger Nahrung, sondern ihre Lebenstätten sind zunehmend zum Beispiel bei Gebäudesanierungen bedroht.
Auch die Zahlen des Grünfinks sind rückläufig und bereiten Vogelschützer*innen zunehmend Sorgen. 2015 kam der Grünfink noch in 38% in den Berliner Gärten der “Stunde der Gartenvögel” vor, 2021 nur noch in 17%. Ähnlich wie bei der Blaumeise ist ein Grund für die starken Bestandsrückgänge ein Krankheitserreger (der Erreger Trichomonas gallinae), der möglicherweise mit anderen Faktoren, die Bestände nachhaltig dezimiert.
„Vogel des Jahres“ in vielen Gärten gesichtet
Positive Nachrichten gibt es bisher vom Sieger der „Vogel des Jahres“-Wahl 2021 – dem Rotkehlchen. Der Siegervogel hat deutlich an Meldungen zugelegt, was vielleicht an der Bekanntheitssteigerung in der Bevölkerung liegt. Das Rotkehlchen wurde mit bisher 1.443 Meldungen ganze 23% häufiger gesichtet, als im Vorjahr.
Das Endergebnis wird mit Spannung erwartet, denn noch bis zum 24. Mai können Vogelzählungen online, per App oder postalisch an den NABU übermittelt werden.
Beobachtete Gartenvögel bequem online melden: Als „Anzahl“ gilt die höchste Zahl der gleichzeitig beobachteten Exemplare einer Art. Tragen Sie diese bitte in das Formular ein. Wir freuen uns über jede Meldung! Mehr →
Wie viele Vögel welcher Art wurden bundesweit, pro Bundesland oder pro Landkreis gemeldet? Welcher Vogel rückt vor, welcher schwächelt? Interaktive Karten und Listen mit Live-Darstellung der Ergebnisse und Vergleich mit den Vorjahren. Mehr →
Zum 50. Jubiläum der „Vogel des Jahres“-Wahl konnten die Bürger*innen zum ersten Mal bundesweit einen Siegervogel wählen. Und gewonnen hat? Das Rotkehlchen! Der beliebte Gartenvogel konnte mit seinem Slogan „Mehr Gartenvielfalt!“ überzeugen. Mehr →