Das Rotkehlchen ist Vogel des Jahres 2021
Beliebter Gartenvogel und Gesangskünstler
Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) gehört zur Familie der Drosselvögel (Turdidae). Es ist ein vergleichsweise häufiger Vogel, gewiss. Aber er ist auch ein besonders schönes, auffälliges und bemerkenswertes Tier. Das Rotkehlchen ist das ganze Jahr über bei uns anzutreffen, es ist also ein sogenannter Standvogel, und oftmals erstaunlich ortstreu. Selbst außerhalb der Brutzeit markiert und verteidigt der Gartenvogel seine Reviere, so dass man bisweilen selbst im tristen Winter seinen markanten Gesang hören kann. Dieser Gesang ist sehr melodiös, manchmal etwas melancholisch und von einer eigentümlichen, leicht schiefen Tonlage. Auffällig ist auch sein Warnruf: ein schnelles, hartes, fast technisch anmutendes Klickern. Das Rotkehlchen ist also ein wahres Gesangstalent!
Vom scheuen Waldvogel zum beliebten Gartenvogel
Scheu ist das Rotkehlchen nicht und sein Vorkommen erstreckt sich daher über fast ganz Europa, Nordafrika und Vorderasien. In Deutschland ist es fast überall anzutreffen – ob in der Großstadt oder auf dem Land. Allerdings gibt es einen deutlichen Verbreitungsschwerpunkt in den Waldgebieten des Westens und Südens. Insgesamt geht man von 2 bis 4 Millionen Brutpaaren in Deutschland aus. Auch in die Zentren unserer Großstädte hat es sich ausgebreitet. Jüngste Erhebungen gehen von bis zu 6.600 Paaren auf Berliner Stadtgebiet aus.
Lebensraum Unterholz
Obwohl das Rotkehlchen ursprünglich ein Waldvogel war, ist es inzwischen hierzulande in allen baumbestandenen Lebensräumen zu finden: In Parks, Friedhöfen und Gärten ebenso wie in Gehölzinseln, Waldsäumen, Hecken und natürlich in Wäldern aller Art. Das Rotkehlchen mag es ein wenig schattig und feucht und liebt reichhaltiges Unterholz. Sein Nest baut es meist direkt im Boden, unter Sträuchern, Gestrüpp oder alten Wurzeltellern, sowie in Baumstümpfen und anderem morschen Totholz. Der beliebte Singvogel ernährt sich hauptsächlich von Insekten und anderen Kleintieren, gerne auch deren Larven, kleinen Spinnen und Würmern. Zum Herbst und Winter wird auch pflanzliche Nahrung aufgenommen, vor allem Beeren und andere Sämereien. Bisweilen lässt es sich auch gut an Futterstellen beobachten.
Gutes für den Vogel des Jahres 2021
Mit einer kleinen, unordentlichen Ecke im Garten, unter Bäumen und Büschen kann man dem Vogel des Jahres 2021 auch in der Innenstadt eine Freude machen. Wenn man dazu auch noch seinen Nahrungsquellen fördert, freut es sich umso mehr.
Zur Brutzeit vertilgt das Rotkehlchen überwiegend Insekten und deren Larven, insbesondere Käfer, Zweiflügler, Schmetterlingsraupen, Ameisen und Blattläuse. Im Sommer und Herbst erweitert es sein Nahrungsspektrum mit Beeren und anderen Früchten. Mehr →
Die Fachgruppe Naturgarten beschäftigt sich mit der naturnahen und ökologisch nachhaltigen Gestaltung und Unterhaltung von Gärten und betreibt einen eigenen Projektgarten in Berlin-Pankow. Mehr →