Habichtfund am Fahrbahnrand
Berliner Schnabel sucht Paten
Habichte sind nicht selten in Berlin und Begegnungen mit der Art sind auch in größeren Hinterhöfen, vielen kleinen Park- und Grünanlagen, sogar auf dem eigenen Balkon möglich. Ungefähr 100 Paare brüten in der Hauptstadt. Der mit reichlich Wasserflächen und Wald ausgestattete Bezirk Spandau, in dem das Tier gefunden wurde, ist für Habichte besonders attraktiv.
Gefahrvolle Jugendzeit
Mit nur 500 Gramm wurde das Tier am 25. August in der Kleintierklinik der Freien Universität in Düppel vorgestellt und anschließend untersucht. Der junge Flugkünstler hat keine Frakturen oder ernsthafte Verletzungen, doch das extreme Untergewicht belegt, dass seine Jagdversuche schon längere Zeit erfolglos geblieben sind. “Aus irgendeinem Grund war es dem Jungen in der Bettelphase, in der er noch von den Elterntieren gefüttert wurde, nicht gelungen, ausreichend fit für die Selbstversorgung zu werden“, vermutet André Hallau, Leiter der NABU – Wildvogelstation. Sowohl Schwäche als auch Hunger haben dann häufig Unfälle zur Folge – im ersten Fall, weil die Tiere nicht über ausreichend Kraft für geschickte Flugmanöver verfügen, im zweiten, weil sie waghalsige Manöver eingehen.
Exponierte Lage
Zwar gibt es keine Zeugen, der Fundort am Straßenrand deutet aber darauf hin, dass es doch eine leichte Kollision mit einem Fahrzeug gegeben hat, die den Vogel zwar nicht stark verletzt, aber zunächst außer Gefecht gesetzt hat. Für den jungen Habicht in diesem Fall Glück im Unglück, denn nur in dieser exponierten Lage konnte er gefunden werden.
Futterzeit ist Ruhezeit
Seit dem 1. September wird das Habichtmännchen nun ist der NABU -Wildvogelstation versorgt und muss „nur“ richtig zunehmen und an Kraft gewinnen. Den besten Ort für diese Ruhe findet er in einer perfekt abgeschirmten und störungsarmen Voliere der Station. Um in die Freiheit entlassen werden zu können, streben die Pfleger ein Gewicht von etwa 800 Gramm inklusive Muskelaufbau an. Ein Wert, den der Vogel vermutlich in 10-12 Pflegetagen erreichen kann, um wieder gestärkt, satt und voller Tatendrang über Berlin seine Kreise zu ziehen.
Helfen Sie mit, dass der Berliner Habicht sich eine ordentliche „Fettschicht“ anfuttern kann und werden Sie Pate! Die Pflege und Wiederauswilderung eines Greifvogels beläuft sich auf mindestens 300 Euro.
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