Habichteinsatz im Blaulicht – Pate gesucht
Beherzte Polizistin rettet verletzten Habicht vom Straßenrand
An einem der letzten heißen Herbsttage kam die Rettung in dunkelblau. Die Beamtin griff beherzt zu und brachte den verletzten Vogel nach einer Odyssee durch Tierarztpraxen rechtzeitig in die Kleintierklinik Düppel, wo die Habichtdame versorgt wurde. Jetzt wird der Habicht in der NABU-Wildvogelstation gesund gepflegt. Wer hilft mit, die Versorgung durch eine Pflegepatenschaft zu sichern?
Die Habichtpopulation in Berlin ist stabil, spannende Begegnungen in vielen Park- und Grünanlagen sind keine Seltenheit. Doch leider ist die Art ein häufiger Pflegegast in der NABU–Wildvogelstation. Immer wieder enden Flugmanöver an Glasfronten, in denen Spiegelungen im Glas eine reale Vegetation mit Bäumen und Sträuchern vortäuschen, die die Vögel anfliegen. So war es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in diesem Fall, in dem ein Habichtweibchen von einer Einsatzstreife des Polizeiabschnitts 25 der Berliner Polizei am 15. September flugunfähig auf der Englischen Straße in Wilmersdorf gefunden wurde.
Finderin, Fängerin, Retterin
„Irgendwie habe ich einen guten Draht zu Tieren. Und mein Herz schlägt für Greifvögel“, erzählt die Polizeibeamtin. Glücklicherweise ist sie Hobby-Fotografin, die vor allem Vögel vor die Linse nimmt. Durch Rückkopplung mit dem NABU-Greifvogelexperten Dr. Norbert Kenntner hatte sie gelernt, die verschiedenen Greifvogelarten zu unterscheiden und schnell erkannt, dass es sich bei dem verletzten Vogel auf der Englischen Straße um einen Habicht handelte, der dringend Unterstützung brauchte.
Die Rettung erfolgte im Team: Während eine Kollegin den konzentrierten Vogel von vorn mit einer Decke ablenkte, ergriff die beherzte Finderin von hinten das Federtier. „Ab ins Auto und dann los“, dachte die Polizistin und fuhr mit der Habichtdame auf dem Schoß zu einer nahe gelegenen Tierarztpraxis. Die hatte geschlossen, konnte aber mit einer Transportbox aushelfen. In einer zweiten Praxis wurde der Vogel begutachtet und eine Einlieferung in die Kleintierklinik der Freien Universität in Düppel für erforderlich befunden.
Wir haben einen Vogel
Die Untersuchung in der Kleintierklinik ergab eine schwerwiegende Verletzung am rechten Flügel. Die nur 930 Gramm schwere Dame erhielt eine umfangreiche Versorgung und ist nun seit dem 22. September in einer abgeschirmten Voliere der NABU-Wildvogelstation untergebracht. Hier genießt sie die besten Chancen auf Heilung. In den letzten Wochen konnte das diesjährige Habichtweibchen erstaunlich schnell genesen. Der Verband wurde in Absprache mit der Kleintierklinik bereits am 30. September entfernt. Mit den aktuell erreichten 1390 Gramm Körpergewicht ist André Hallau, Leiter der NABU–Wildvogelstation, sehr zufrieden. Doch erst nach der vollständigen Genesung und ersten erkennbaren Flugtests in der Rehabilitationsvoliere darf die Habichtdame wieder ausgewildert werden.
Helfen Sie mit, dass die junge Habichtdame sich gebührend in der NABU-Wildvogelstation ausruhen kann und werden Sie Pate! Die Pflege und Wiederauswilderung eines Greifvogels beläuft sich auf mindestens 300 Euro.
Ja, ich möchte eine Patenschaft übernehmen!
Der NABU Berlin bedankt sich ausdrücklich bei der Berliner Polizei und der Feuerwehr für ihre tierischen Einsätze. Dieses Beispiel belegt erneut, dass Polizei und Feuerwehr geistesgegenwärtig Wildtieren in Not helfen. Herzlichen Dank!