Federohrenträger erholt sich in NABU-Obhut
Waldohreule mit Anflugtrauma in der Wildvogelstation
Ein lauter Knall am Fenster…
…und wieder ist ein Vogel gegen eine Glasscheibe geflogen. Nachts, still und weitgehend unbemerkt. Die Waldohreule, die am letzten Freitag von einem Mitarbeiter des Flughafens gefunden wurde, hatte Glück. Weder Flügel noch die sensiblen Augen wurden verletzt. Die medizinische Untersuchung in der Kleintierklinik der Freien Universität in Berlin ergab ein Schädel- Hirntrauma. Der Patient wird sich nun erst einmal in der Wildvogelstation erholen.
Vermutlich ist die Waldohreule von den großflächigen Glasfronten des Flughafens BER irritiert worden. Je nach Lichteinfall spiegeln die Glasflächen auch in der Dämmerung die umgebende Landschaft wieder. Dann prallen Vögel oft mit hoher Geschwindigkeit gegen die gläsernen Fronten, brechen sich das Genick, einen Knochen im Brustbereich oder ziehen sich eine tödliche Gehirnerschütterung zu.
„Genaue Zahlen zum Vogeltod an Glasscheiben gibt es nicht, Schätzungen gehen davon aus, dass sich in Europa täglich rund 250.000 Vögel zu Tode fliegen“, so der Leiter der Wildvogelstation André Hallau. Die Dunkelziffer muss noch hinzuaddiert werden. Der NABU empfiehlt im öffentlichen Raum Milchglas oder geriffeltes, sandgestrahltes Glas zu verwenden, das die Gefahr von Vogelschlag deutlich reduziert.
Es hätte auch anders ausgehen können
So gesehen hat die Waldohreule Glück gehabt. Der Eulenvogel braucht nun aber erst einmal richtige Ruhe um sich von dem Aufprall zu erholen. Da bei dem Unfall vor allem ihre Augen unverletzt blieben, kann sie recht schnell wieder in die Freiheit entlassen werden. Bis dahin darf der Patient in der komfortablen Außenvoliere störungsfrei eine Auszeit nehmen.
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Die Pflege und Wiederauswilderung eines Eulen- oder Greifvogels beläuft sich auf mindestes 300 Euro.
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