Großer Unbekannter braucht Unterstützung
NABU-Wildvogelstation pflegt Seeadler
Die Verletzung am linken Flügel war nicht ohne. Während die Tierklinik in Düppel bei einigen Patienten Bruchverletzungen mittels Schiene und Ruhigstellen in den Griff bekommt, wurde für diesen Seeadler das medizinische Repertoire erweitert: mittels Operation musste der Flügelbruch gerichtet werden. Das Ärzteteam hat dabei ganze Arbeit geleistet, denn seit kurzem befindet sich der Seeadler in der NABU-Wildvogelstation und erholt sich weiter ausgezeichnet.
Beachtliche Fortschritte
Ein bisschen mäkelt er zwar an seinem Futter – Weißfische aus der Havel – herum, doch die dabei gefressenen Mengen stellen das Team der NABU-Wildvogelstation sehr zufrieden. „Sein Bewegungsdrang ist groß, er hat ein vernünftiges Gewicht aufgebaut“, so Stationsleiter André Hallau. „Jetzt kommt bald die Flugmuskulatur an die Reihe.“
Sofern sich der Adler weiterhin so gut macht, wird er bald in eine Großvoliere der Naturschutzstation Woblitz, einem langjährigen Kooperationspartner der Berliner Wildvogelstation umsiedeln können, um das Fliegen vor seiner Auswilderung richtig trainieren zu können.
Ohne Kooperation geht nichts
Die Pflege und Wiederauswilderung von einem solch großen Vogel ist für die NABU-Wildvogelstation nur dank ihrer vielen Partner möglich. Im Fall vom jungen Seeadler waren dies die Klinik für kleine Haustiere der FU Berlin, die sich in diesen und vielen anderen Fällen um fachkundige Diagnose und Behandlung kümmert, bevor der große Greifvogel in der NABU-Wildvogelstation zwecks „Reha“ untergebracht wurde. Ein Stahnsdorfer Fischer versorgt die Station mit der notwendigen Fischnahrung, um den Feinschmecker zufrieden zu stellen. Die Großvolieren der Naturschutzstation Woblitz bieten genug Raum, um den Greifvogel mit einer Flügelspannweite von über 2 Metern seine Flugmuskulatur trainieren zu lassen. Hier erhält er auch seinen „Perso“ – einen Kennring anhand dessen man ihn in Zukunft immer wird wiedererkennen können und den man manchmal sogar mit einem guten Fernglas ablesen kann. Dann ist der Seeadler bei der nächsten Begegnung kein „großer Unbekannter“ mehr.
Helfen Sie mit, indem Sie Pate für den Seeadler werden! Die Pflege und Wiederauswilderung von solch einen anspruchsvollen Patienten beläuft sich auf mindestens 500 Euro.
Ja, ich möchte eine Patenschaft übernehmen!