Social Day rockt die Düne
Naturschutzarbeit für zwei Monate an einem Tag erledigt
Man nehme eine gute Portion Eiszeit, eine Handvoll Ehrenamt, eine große Menge Engagement und Energie und mixe dies kräftig. Dabei heraus kommt was unglaublich angenehm Genießbares in Sachen Naturschutz: am letzten Freitag sorgte ein 12köpfiges Team der Firma Immobilienscout24 zusammen mit Ehrenamtlichen der NABU-Bezirksgruppe Mitte dafür, dass die eiszeitliche Düne im Wedding auch weiterhin ihrem Status als Naturdenkmal gerecht werden kann.
Bei dem Renaturierungsprojekt der NABU-Bezirksgruppe Mitte – Tiergarten – Wedding, so der vollständige Name der Naturschützer, handelt es sich um die Sanddüne im Bereich der Rehberge. Sie ist die einzig erhaltene innerstädtische eiszeitliche Binnendüne Berlins. Seit 2012 kümmert sich die NABU-Gruppe um ihre Renaturierung, da während vieler Jahre Dornröschenschlafs Sträucher und Bäume die Düne überwuchert haben. Eigentlich ist sie ein Biotop, welches vor allem Trockenheit und sandliebende Pflanzen und Tiere dringend als Lebensraum benötigen, der ansonsten in Berlin nicht mehr vorhanden ist.
Voller Einsatz
Die zu leistende Arbeit ist meistens nur von Hand zu machen und dafür hat sich die Bezirksgruppe auch in diesem Sommer wieder tatkräftige Unterstützung gesucht und im Rahmen eines Social Days der Firma Immobilienscout24 auch gefunden. Den gesamten letzten Freitag wurde von zwölf helfenden Händen gezupft, gerupft und geschnitten. Christopher Hartl, Leiter der NABU-Bezirksgruppe, war begeistert: „Alle haben sich richtig angestrengt und nach nur einem Tag haben unsere Helfer das Pensum von mehr als einem Monat geschafft!“ Zwei Gruppen kümmerten sich um die typische, karge Dünenvegetation und eine Gruppe schnitt den Aufwuchs der Robinien herunter. „Wir sind rundum glücklich und zufrieden über den Erfolg und finden es toll, dass uns die Leute von Immobilienscout24 so tatkräftig unterstützt haben“, so Hartl. Ein Einsatz, den die NABU-Bezirksgruppe Mitte auch im kommenden Jahr gerne wiederholen möchte.
Hintergrund
Mit einer Fläche von 3.800 Quadratmetern liegt die Düne Wedding mitten im Berliner Urstromtal und bildet einen Teil der größeren Dünenlandschaft rund um die Rehberge. 1976 wurde sie zum Naturdenkmal erklärt. Bis 2012 geriet sie dann in Vergessenheit, bis dass sich die NABU-Bezirksgruppe Mitte – Tiergarten – Wedding um die Renaturierung des Naturdenkmals getreu den seinerzeit definierten Pflege- und Entwicklungszielen einsetzt. Zuerst wurde die Düne von dichtem Bewuchs befreit. Erhalten blieben lediglich die typischen Waldkiefern und Eichen. Mittlerweile ist die Düne weitgehend von Sträuchern und Bäumen befreit. Das nächste große Ziel ist nun, die Wiederansiedlung der standorttypischen Gräser, die über die Jahre teilweise verloren gingen.
Beim Social Day erklären sich Mitarbeiter von Firmen bereit, freiwillig in gemeinnützigen Projekten auszuhelfen, mit denen sie eigentlich sonst nie in Berührung kämen. Der NABU Berlin bietet in mehreren Schutzgebieten die Möglichkeit an vergleichbare Social Days durchzuführen. Die Arbeiten finden immer unter fachlicher Anleitung statt und die dabei umgesetzten Naturschutzmaßnahmen orientieren sich immer an den jeweiligen Richtlinien für die Gebiete.