Ehrung für das Ehrenamt
NABU-Fachgruppe Naturgarten gewinnt Umweltpreis
Dem Projektgarten der NABU-Fachgruppe Naturgarten sieht man die vielen Arbeitsstunden nicht an, die in ihn geflossen sind. Aber es hat vier Jahre gedauert bis er sich in seiner heutigen Pracht präsentierte – und das alles ohne Gift und Kunstdünger, dafür aber mit viel ehrenamtlichem Engagement. Das war dem Bezirk Pankow eine Auszeichnung im Rahmen seines Umweltpreises 2015 wert.
Seit 2011 entsteht in der Pankower Kleingartenanlage „Am Anger“ auf einer rund 500 Quadratmeter großen Parzelle ein naturnaher Lehr- und Schaugarten. Geplant, projektiert und realisiert wird das Projekt vom Verband der Gartenfreunde Berlin-Pankow e.V., vom Vorstand der Kleingartenanlage und der Fachgruppe Naturgarten des Naturschutzbundes (NABU) Berlin e.V.
Die ehemals etwas verwilderte Gartenparzelle soll im Laufe der nächsten Jahre zu einem naturnahmen Muster- und Modellgarten für Berlins Kleingärtner und andere am naturnahen Gärtnern Interessierte weiterentwickelt werden. Bei der Übernahme galt es auch die recht vernachlässigte Gartenlaube aus dem Jahr 1934, wovon ein seltener Grundstein zeugt, aus historischen Gründen in ihrer Substanz zu erhalten. Die Laube wird schrittweise behutsam mit naturverträglichen Materialien in einen nutzbaren Zustand versetzt.
Buntes Programm
Bereits heute schon bietet die NABU-Fachgruppe neben ihrem Einsatz im Garten ein buntes Programm über ihre Arbeit an: ob Marktstände auf dem Staudenmarkt im botanischen Garten, die Beteiligung am Langen Tag der Stadtnatur oder dem Gartenfest der Gartenarbeitsschule Wilmersdorf - die Gruppe ist immer mit dabei. Vorträge im Projektgarten, der NABU-Landesgeschäftsstelle und im Rahmen des Gartensalon Pankow runden ihre Aktivitäten, die nicht unmittelbar gärtnerischer Natur sind, ab. Seit 2013 bietet eine Pomologin die Bestimmung von Obstsorten an und nachdem der Garten Form angenommen hat, gibt die Gruppe auch Zier- und Nutzpflanzen aus dem eigenen Anbau ab.
Praxisnahes Gärtner ist einen Preis wert
Im Projektgarten wird naturnahes Gärtnern zur Nachahmung empfohlen und am Beispiel der bereits vorhandenen Gartenräume erlebbar und begreifbar vorgestellt. Die Förderung und der Erhalt der Artenvielfalt stehen dabei an erster Stelle. Überwiegend werden heimische, insektenfreundliche und alte Sorten von Nutz- und Zierpflanzen angebaut. Im Zusammenspiel mit dem Verzicht auf jegliche künstliche Pflanzenschutzmittel oder chemische Dünger, besitzt der Garten eine große Attraktivität für Insekten, Vögel, Amphibien, Igel und Co. „Wir sind stolz darauf, dass wir dieses Projekt so erfolgreich betreiben können“, sagt Karla Paliege, Leiterin der NABU-Naturgartengruppe. „In unserem Garten wird der sorgsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen beispielgebend praktiziert.“