Größter Singvogel legt Zwangspause ein
Kolkrabe in der NABU-Wildvogelstation aufgenommen
Bereits seit Jahrtausenden begleiten sich Mensch und Rabe. In seiner Zeit als Jäger und Sammler, ging der Mensch eine enge Kooperation mit den schwarzen Gesellen ein: Raben führten Jäger zum Wild und profitierten im Gegenzug von der Beute.
Unfallursache ungeklärt
Mehr als viele andere Tierarten beeinflussten Raben in vielen Kulturen Kunst, Sprache und Spiritualität. Er galt als Götterbote und Galgenvogel. In Berlin wird der Brutbestand auf rund 30 Brutpaare geschätzt.
Bereits seit Mitte Mai erholt sich nun ein Kolkrabe in der NABU-Wildvogelstation von seinen Verletzungen. Er war in Köpenick flugunfähig von einem Passanten aufgefunden und in die Tierklinik der Freien Universität gebracht worden. Nach eingehender Untersuchung konnten keine schweren Frakturen wie etwa ein Knochenbruch festgestellt werden. Allerdings schonte der Kolkrabe seinen linken Flügel sowie sein linkes Bein, was auf eine Schädigung der Weichteile oder Nerven schließen ließ. Die Ursache dafür ist unklar. „Scheibenanflüge oder Autounfälle sind bei ausgewachsenen Rabenvögeln sehr selten. Sie sind die Intelligenzbestien unter den Singvögeln und können auch den Verkehr bzw. dessen Geschwindigkeit sehr gut einschätzen“, erklärt Stationsleiter André Hallau.
Was ein echter Hauptstädter ist…
Als echter Großstädter hat der Kolkrabe relativ gelassen auf den Kontakt zum Menschen und seinen eher unfreiwilligen Aufenthalt in einer der großen Außenvoliere reagiert. „Den Kolkraben ans Futter zu kriegen, hat uns keine besonderen Probleme bereitet. Allerdings macht er nur langsam Genesungsfortschritte“, so Hallau. Mittlerweile schafft er es sich auf der Sitzstange zu halten. Flugversuche halten sich zurzeit noch in Grenzen, so dass der Rabe voraussichtlich noch bis Ende Juli vom Team der NABU-Wildvogelstation betreut werden muss.
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Die Pflege und Wiederauswilderung eines Krähenvogels beläuft sich in diesem konkreten Fall auf mindestens 500 Euro.
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