Libelle - Fotos: Ronald Kroth
Aktionen und Exkursionen
Barfuß ins Kesselmoor
Führung in ein naturgeschütztes Moor bei Chorin
Die Vorstellung, ein Moor zu betreten, mag manchem unheimlich vorkommen. Trotzdem fanden sich zahlreiche Mitglieder unserer Bezirksgruppe Ende Juli am Bahnhof von Chorin ein, um an einer Führung in ein ansonsten unzugängliches Kesselmoor teilzunehmen.
Bei schwülwarmem Wetter wanderten wir durch ein hügeliges Waldgebiet in Richtung Brodowin. Plötzlich gab der Wald den Blick auf eine von Erlen gesäumte Senke mit einem kleinen See frei. Auf Rat unserer kundigen Führerin Juliane zogen wir die Schuhe aus und wateten barfuss ins Moor. Unter unseren Füßen schwang der feuchte Untergrund spürbar. Doch bald wich das mulmige Gefühl, denn das elastische, aber dichte Geflecht aus Moos und Gräsern erwies sich als erstaunlich tragfähig. Abgestorbene Stämme ragten gespenstisch in die Luft, ein kleiner Moorfrosch mit hellen Streifen fixierte uns. Schön, eines der seltenen Geschöpfe zu erblicken. Nur den Sonnentau, der hier wachsen soll, fanden wir nicht. Wieder festen Grund unter den Füßen, stärkten wir uns am Waldrand mit Blick auf den Erlenbruch. Gern wären wir noch länger in der kühlen, frischen Senke geblieben. Immerhin bot sich auf dem Rückweg die Gelegenheit, im Dorfsee zu schwimmen.
Seeadler und Kampfläufer
Die Frühjahrsexkursion 2018 der AG Vogelschutz führte an die Peene
Die Peene, auch „Amazonas des Nordens“ genannt, ist einer der wenigen noch ungehindert strömenden Flüsse Deutschlands. Sie durchfließt eines der größten zusammenhängenden Niedermoorgebiete Mittel- und Westeuropas. Zwar wurde die Region durch Torfabbau und später durch landwirtschaftliche Nutzung, Eindeichung von Poldern und Entwässerung stark verändert.
Seit 1992 jedoch bemüht man sich im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts „Peenetal-/Peenehaffmoor“ um die Renaturierung des Feuchtgebiets. Nach einem Deichbruch im Jahr 1995 wurden die überfluteten Wälder und Wiesen nicht wieder entwässert, so dass heute ausgedehnte Wasser- und Schilfflächen das Gebiet prägen, die zahlreichen Vogelarten ein Brut- und Rasthabitat bieten.
Sie vor allem waren das Ziel einer mehrtägigen Exkursion der AG Vogelschutz. Von unserem Hotel in Anklam, einem 1891 als Warmbad errichteten schönen Backsteinbau, unternahmen wir auf stabilen, den teils recht rustikalen Wegen angepassten Leihfahrrädern ausgedehnte Radtouren in die Naturschutzgebiete „Unteres Peenetal“ und „Anklamer Stadtbruch“. Dank der Teilnahme von Frank Sieste, Leiter der NABU-AG Vogelschutzreservat Flughafensee, entging uns keine Vogelart, die ringsum zu hören oder zu sehen war. So standen letztlich fast hundert Vogelarten auf unserer Liste. Darunter die seltene Weißbartseeschwalbe, die hier ihr deutschlandweit größtes Brutvorkommen hat, diverse Watvogelarten und der Kampfläufer. Nur das dort angeblich häufige Blaukehlchen ließ sich leider nicht blicken – dafür umso mehr Seeadler.
Anfangs freuten wir uns über sommerliche Temperaturen, Windstille und Sonne, nur am letzten Tag galt wieder der für die Küste typische Grundsatz „Der Wind kommt von vorn!“. Und zwar auf Hin- und Rückweg, unterbrochen nur durch einen Regenguss mit Blitz und Donner. Aber sonst wäre der Ausflug vielleicht einfach zu perfekt gewesen.
Ein Wochenende an der Unteren Havel
Die NABU Bezirksgruppe Mitte half bei der Renaturierung der Unteren Havelniederung und erlebte den herbstlichen Vogelzug am Gülper See und in Linum
15 Ehrenamtliche unserer Bezirksgruppe Mitte unternahmen vom 2. bis 4. Oktober 2015 eine Exkursion in das westliche Havelland. Von der Unterkunft in Garz (Havelberg) ging es zunächst ins nahe gelegene Deichvorland der Unteren Havelniederung nahe Kuhlhausen, um sich unter Leitung von Holger Lengsfeld, Mitarbeiter des NABU-Projektbüros in Rathenow, einen Überblick über die aktuellen Arbeiten der Renaturierungsmaßnahmen am Alten Reimer zu verschaffen.
Im Rahmen des derzeit wohl europaweit größten Renaturierungsprojektes werden Uferwallungen und -deckwerke entfernt, Flutrinnen reaktiviert, Deiche zurückgebaut sowie Altarme der Havel wieder angeschlossen. Außer neu gewonnenem Überflutungsgrünland soll gemäß des bestehenden Pflege- und Entwicklungsplans neuer Auenwald entstehen. Während unseres ganztägigen Arbeitseinsatzes kontrollierten wir im Vorjahr gepflanzte Weidenstecklinge, schnitten Weidenruten auf ca. 25 bis 30 cm Länge und steckten diese neu.
Am 3. und 4. Oktober fand mit dem Birdwatch 2015 das diesjährige Wochenende der Zugvogelbeobachtung statt. Das Naturschutzgebiet Gülper See zwischen Gülpe, Prietzen, Kietz und Strohdehne als auch die Linumer Teichgebiete nahe Fehrbellin sind überregional bedeutsame Vogelrastgebiete. Nach der tatkräftigen Mitarbeit am Havelprojekt nutzten wir die Gelegenheit, am letzten Tag unseres Aufenthaltes an beiden Hotspots des Vogelzuges Zehntausende Bläss- und Saatgänse, Enten sowie Kraniche beim abendlichen Anflug und bei der Rast zu beobachten.
Demo „Wir haben es satt!“
Im Rahmen der Grünen Woche fand die alljährliche Großdemonstration für einen Kurswechsel in der Agrarindustrie statt. Wir als NABU Berlin waren lautstark vertreten und forderten eine ökologische und bäuerliche Landwirtschaft. Weg von der Klientelpolitik und hin zu verträglichen Anbauweisen und nachhaltiger Landwirtschaft.
Der Biber fährt S-Bahn
Eine ganz besondere Aktion fand im März 2014 statt. Als merkwürdiges Trio waren wir in Bus, U-Bahn und S-Bahn im Namen der Natur unterwegs. Häufig wurden wir fotografiert und der ein oder andere war auch interessiert an unserer Arbeit. Der Kostümfundus ist noch nicht erschöpft. Wer weiß welches Tier in Zukunft den Öffentlichen Nahverkehr nutzt.
Geocaching auf der Düne
Von dem griechischen Wort γῆ, gē „Erde“ und dem englischen Begriff cache „geheimes Lager“ stammt dieser neue Freizeitsport der modernen Schatzsuche ab. Ausgestattet mit GPS-Geräten macht sich die Geocaching-Gemeinde auf die Suche nach dem Tupperdosen-Schatz. Eine abgewandelte Form, das „Cache in – trash out“, war für die NABU-Aktiven eine ganz neue Erfahrung. Rund 30 erfahrene Cito-Cacher zeigten, dass auch die Internet-Gemeinde am Naturschutz interessiert ist. Vielen Dank an alle Cacher und bis zum nächsten Mal.
Social Days auf der Düne
Wenn Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen, wird aus Tatendrang Gemeinwohl. Dank der umfangreichen Initiative und Engagements konnten wir in den letzten zwei Jahren zusammen mit verschiedenen Firmen unsere Arbeit ein gutes Stück voranbringen. Unser herzlicher Dank geht an all die Unterstützer und Unterstützerinnen, die mit und ohne Handschuhe ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben. Wir freuen uns auf weitere Social Days! Bitte nehmen sie für Informationen und Terminabsprachen mit uns Kontakt auf.