Osterbräuche unter der Lupe
Natürlich Feiern im Frühling
Bunte Eier zum Frühstück, Schokohasen im Körbchen und später den Anblick eines traditionellen Osterfeuers genießen. Klingt schön? Das darf auch so bleiben. Wir wären jedoch nicht der NABU, wenn wir nicht hier und da noch ein paar Anmerkungen hätten.
1. Tradition mit Tücken: Reisig und Totholz nicht ungesichtet verbrennen
Öffentliche Osterfeuer bieten zwar an den letzten kalten Abenden ein faszinierendes und wärmendes Schauspiel, und manche*r Gartenbesitzer*in freut sich, gleichzeitig Reisig und Totholz aus dem Garten loszuwerden, doch bergen sie vor allem für die NAtur Gefahren.
Denn genau diese winterlichen Überreste aus Reisig, trockenem Laub und Grünschnitt dienen derzeit den Igeln noch als Versteck und auch Vögel wie der Zaunkönig oder Heckenbraunelle beginnen, dieses Unterholz als Bauplätze für ihre Nester zu nutzen.
Wenn Sie selbst beeinflussen können, was in dem Feuer landet, schichten Sie unbedingt kurz vor dem Anfachen den Reisighaufen noch einmal um, damit er für Tiere keine Todesfalle wird. Besser für die Natur aber ist es, Totholzhaufen einfach im Garten zu belassen. Infos zum naturnahen Gärtnern finden Sie hier.
2. Augen auf beim Eierkauf: Kennzeichnung fehlt auf gefärbten Eiern
Eier im Supermarkt sind immer mit der Haltungskennzeichnung der Hühner ausgestattet? Nicht ganz! Eine Ausnahme bilden die bereits gekochten und gefärbten Eier: Sie unterliegen leider nicht der Kennzeichnungspflicht.
Überwiegend stammen sie von Käfighennen und es kommen synthetische Farben zum Einsatz. Hat man es also eilig an Ostern ist der praktische Griff zu bunten Eiern oftmals eine Kaufentscheidung, die nicht tiergerechte Haltung unbewusst fördert.
Wer nicht auf Eier verzichten möchte, sollte zumindest auf Eier mit der Kennziffer 0-DE- achten, da diese aus ökologisch wirtschaftenden Betrieben kommen. Noch besser sind Eier vom Biohof ihres Vertrauens oder aus privater Haltung. So wissen Sie woher die Eier stammen und unterstützen kleinbäuerliche Strukturen. Anschließend können Sie gemeinsam mit ihrer Familie selbst die Eier färben. Das macht Spaß, schont die Umwelt und Sie können sicher sein, dass es diese Eier kein zweites Mal gibt.
3. Grün schenken an Ostern
Wer zu Ostern etwas Außergewöhnliches verschenken und damit gleichzeitig Gutes tun möchte, dem sei eine Spende als Geschenk für verletzte Wildvögel ans Herz gelegt. Hilfsbedürftige Wildvögel pflegt und päppelt die Wildvogelstation im Wuhletal auf. Hier gibt es Geschenk-Patenschaften und dazu eine Urkunde. Damit diese pünktlich zu Ostern im Körbchen landet, senden Sie Ihre Angaben bitte bis zum 3. April.
Auch ein Bienenhotel, ein Nistkasten oder eine Saatgut-Kiste sind tolle Geschenkideen! Und kennen Sie schon unsere Strauch-Patenschaften? Seit wir unsere Kampagne "Natürlich Strauch" 2022 gestartet haben, kämpfen wir verstärkt für die Verbesserung des Strauch-Images. Sträucher sind viel besser als ihr Ruf und können noch mehr für die heimische Insekten- und Vogelwelt tun als Blühwiesen. Wer für die Pflanzung von Kornelkirsche, Wacholder und Co. allerdings selbst gar keinen Platz hat, der könnte Strauch-Pate oder -Patin werden. Eine Blumen-"Strauch"-Urkunde ist ein Geschenk mit Sinn und schafft dauerhaft einen kleinen Lebensraum für Wildbienen und vielleicht sogar die eine oder andere Nachtigall. Mehr Infos zur Strauch-Patenschaft gibt es hier.
4. Dem Frühling auf die „Sprünge“ helfen: Nistkästen sind dringend nötig in der Stadt
Berlin ist dicht bewohnt und muss Verkehrssicherheit gewährleisten. Nicht immer steht die im Verhältnis zu den Maßnahmen.
Rodung, starker Rückschnitt von Gehölzen, aber auch die zahlreichen Sanierungsarbeiten gehen oft auf Kosten der Natur bzw. auf Kosten der gebäudebewohnenden Arten wie Spatz, Schwalbe, Fledermaus und Co. Ritzen, Löcher und Baumhöhlen verschwinden, von denen viele Tierarten in der Stadt profitieren und als Nisthöhlen nutzen.
Nistkästen helfen, dem Sanierungstrend in der Stadt entgegenzuwirken und bieten unseren geflügelten Nachbarn ein Heim. Außerdem macht es sehr viel Freude, die Aufzucht der Jungvögel zu beobachten und eine neue Singvogelgeneration heranwachsen zu sehen. Für Bastler*innen haben wir hier die passende Anleitung und für Kauffreudige im NABU-Laden und Online-Shop die fertigen Häuschen.
5. Nachhaltig Naschen
Gefüllte Nougat-Eier, Schokohasen, Schokolollies. Ostern ohne Schokolade macht nur halb so viel Spaß. Dass die massenhafte Produktion von Kakaoprodukten nicht gut für die Umwelt und die Arbeiter*innen in den Herkunftsländern sind, wird an Feiertagen gern mal verdrängt.
Vor allem für die Kinder sollen die Osterkörbchen beim Suchen auch voll werden. Aber es gibt ja glücklicherweise auch nachhaltig produzierte Süßigkeiten. Statt Schokohasen-Maxi-Packung vielleicht einen fairen Hasen und ein paar selbst gebackene Küken-Plätzchen?
Mehr Infos zu fairen Lables gibt es hier. Für die vegane Variante kann man inzwischen aus vielen Zartbitter-Marken wählen, wenn diese kein Butterreinfett enthalten. Oder aus den diversen veganen Schokoladen mit Reis-, Mandel- oder Sojamilch. So ist zum Osterfest für jeden etwas dabei.
Ob für die Ostereier oder den täglichen Genuss: Viele Menschen möchten Eier von artgerecht gehaltenen Hühnern. Doch Hühnereier sind Massenware, sie werden zum größten Teil in Ställen mit Tausenden, teils Hunderttausenden von Tieren erzeugt. Mehr →
Sträucher sind Lebensräume und sind ökologisch wertvoll. Außerdem sind sie wunderschön und werten unser Stadtklima auf. Mit unserer Kampagne "Natürlich Strauch!" möchten wir Sträuchern die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen. Und Sie können mitmachen. Mehr →