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Mandeln

Anbau schadet der Umwelt

Mandeln gehören seit Alters her auf den weihnachtlichen Gabentisch, auch Marzipan ist eine begehrte Leckerei. Schade nur, dass Naturschützer*innen den Genuss von Mandeln kaum empfehlen können.

Mandel-Collage - Fotos: morninggarage; shippee/Getty Images

Mandel-Collage - Fotos: morninggarage; shippee/Getty Images

Apfel, Nuss und Mandelkern gehören seit Alters her auf den weihnachtlichen Gabentisch, auch Marzipan ist eine begehrte Leckerei zum Christfest. Und was wäre ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ohne gebrannte Mandeln? 

Schade nur, dass Naturschützer*innen den Genuss von Mandeln kaum empfehlen können, denn die Produktion dieser seit Jahrtausenden angebauten Steinfrucht ist in unseren Zeiten mit erheblicher Umweltzerstörung verbunden. 


Hoher Wasserverbrauch, Pestizide und Monokulturen

Zwar wurden in deutschen Weinbaugebieten noch bis zum Zweiten Weltkrieg Mandeln geerntet, doch heute lohnt sich der kommerzielle Anbau bei uns nicht mehr. Stattdessen kommen die Mandeln im Supermarkt und auf dem Weihnachtsmarkt zu 80 Prozent aus dem fernen Kalifornien, wo sie in schier endlosen Plantagen unter massivem Pestizideinsatz und mit enormem Wasserverbrauch angebaut werden. Mandel-Monokulturen beanspruchen in Kalifornien 6.500 Quadratkilometer, eine Fläche siebenmal so groß wie das Land Berlin.  


So romantisch geht es auf einer Mandelplantage nicht zu - Foto: Helge May

So romantisch geht es auf einer Mandelplantage nicht zu - Foto: Helge May

Mandeln sind durstige Bäume: Für ein Kilogramm der wohlschmeckenden Kerne werden 10.000 bis 15.000 Liter Wasser benötigt, das Blech Makronen mit 200 Gramm Mandeln darin schlägt somit mit gut 10 Badewannen Wasserverbrauch zu Buche! 

Durch die Dürre der letzten Jahre hat sich der Wassermangel im Südwesten der USA massiv verschärft, und der Mandelanbau ist zumindest mitschuldig an sinkenden Grundwasserständen, ausdörrenden und somit leicht entflammbaren Wäldern und schrumpfenden Seen. Ähnliche Probleme gibt es auch in Spanien und Italien, wo Mandeln ebenfalls, wenngleich in kleinerem Maßstab angebaut werden. Und während Bio-Mandelbauern zumindest keine Pestizide versprühen dürfen, lässt sich das Problem des Wasserverbrauchs nicht so leicht lösen. 


Also Verzicht?

Wer Mandeln liebt, sollte die – im übrigen sehr gesunden Nüsse –  zumindest bewusst genießen und unbedingt auf Öko-Ware zurückgreifen. In Backrezepten lassen sich Mandeln oft durch andere Nüsse, etwa Haselnüsse, oder auch durch leicht geröstete Haferflocken ersetzen. Verzichten sollte man allerdings auf einige Mandelprodukte, die im Zuge einer veganen Ernährung in Mode gekommen sind: Aus Mandeln eine Pflanzenmilch zu bereiten, bedeutet Verschwendung einer kostbaren Zutat; Hafermilch ist eine ebenso gesunde und schmackhafte, aber sehr viel nachhaltigere Alternative. Auch für Mandelmus, -mehl oder -öl gibt es viele hochwertige, aber umweltverträglichere Alternativen.  


Die eigene Mandel im Garten

Und wer noch ein Weihnachtsgeschenk für eine*n begeisterte*n Gärtner*in sucht, sollte über einen Mandelbaum nachdenken. Prunus dulcis (nicht zu verwechseln mit dem Zierstrauch Mandelbäumchen!) mag es zwar warm, ist aber durchaus winterhart, wenngleich die sehr frühen Blüten manchmal Spätfrösten zum Opfer fallen. An geschützten Stellen hat man jedoch gute Chancen, im September seine eigenen, ökologisch absolut unbedenklichen Mandeln zu ernten. 


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