Schleiereule
Lautlose Jägerin
Neben Hohlräumen in Bäumen (z.B. Kopfweiden) findet die Schleiereule (Tyto alba) Brutplätze in Kirchtürmen, Burgen, Scheunen, ungenutzten Trafohäuschen, Ställen u.ä. Gebäuden. Geräumige Nistkästen fördern die Art und werden gerne angenommen.
Das Nest wird in dunklen Ecken und Winkeln angelegt - eine einfache Nestmulde, die in vorhandenes Substrat gescharrt wird. Nistmaterial tragen Eulen nicht ein. Schleiereulen können je nach Nahrungsangebot zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten brüten (eine Jahresbrut, bei bestimmten Nahrungsangebot auch Zweitbrut möglich).
In der Regel wird ab April, bei Zweit- und Spätbruten bis in den September hinein, ein unterschiedlich starkes Gelege gezeitigt - von 4-15 Eiern, meist jedoch 4-7 Eier. Die Brutdauer beträgt 30-34 Tage. Die Nestlingszeit dauert etwa 60 Tage. Etwa weitere 3 Wochen später wandern die Jungeulen aus dem elterlichen Revier ab.
Schleiereulen sind nachtaktiv und orten ihre Beute (Kleinsäuger wie Feld-, Wühl- und Spitzmäusen) mit ihrem außerordentlich leistungsstarken Gehör.
Als Standvögel können Schleiereulen im Winter unter erheblichen Verlusten leiden, auch die Sterblichkeit der Jungen im ersten Jahr ist sehr hoch. Durch eine höhere Eizahl und Zweitbruten können diese Verluste im nächsten Jahr bei ausreichendem Nahrungsangebot ausgeglichen werden.
Gefährdet ist die Art durch Nahrungsknappheit und fehlende bzw. verlustig gegangene Nistplätze bzw. ungestörte Tageseinstände durch Umnutzung von Ställen und Scheunen, Sanierungen von alten Bauwerken und Kirchtürmen (hier auch die Taubengitter, die Eulen den Zutritt verwehren).