Landschaftspflege im Freizeitpark Marienfelde

NABU Berlin ist Kooperationspartner des Bezirkes

Der Freizeitpark Marienfelde ist auf einer ehemaligen Mülldeponie der BSR gelegen und hat eine Gesamtfläche von ca 40 ha. Auf einem Gelände von etwa 15 ha befindet sich die 2010 gegründete Naturschutzstation, die bis Ende 2015 vom NABU Berlin betrieben wurde und die vor allem der Umweltbildung dient. Von hier aus wurden und werden aber auch ganzjährig Landschaftspflegemaßnahmen im Freizeitpark und einem nahe gelegenen Areal an der Blohmstraße durchgeführt.
Durch die hügelige Struktur der ehemaligen Deponie haben sich unterschiedlichste Habitate entwickeln können. Ebenso vielfältig und speziell wie die vorhandenen Lebensräume sind auch die erforderlichen Maßnahmen der Landschaftspflege. Einige Teiche auf dem Parkgelände bleiben nur durch kontinuierliche Pflege bestehen und bieten vielen Tieren wie beispielsweise der Ringelnatter, der Wechselkröte und dem Kammmolch einen Lebensraum. In den trockenen Jahreszeiten kümmern sich die Helfer um einen beständigen Wasserstand, indem die Teiche mit Regenwasser einer nahegelegenen Zisterne geflutet werden.
Wesentlicher Bestandteil der Landschaftspflege sind auch Maßnahmen der Besucherlenkung. So können Lebensräume sowohl geschützt werden als auch zugänglich bleiben. Verschiedene Wege wie etwa der Wahrnehmungsweg oder der Naturguckerpfad führen den Besucher durch die Teichlandschaft hinauf auf den so genannten Alpengipfel mit seinen circa 80 Metern Höhe, entlang einem angelegten Zauneidechsenhang und vieler größerer und kleinerer Wiesen. Ein Teil der Wiesen wird durch eine kleine Schafherde, bestehend aus etwa 10 Moor- und Heidschnucken beweidet. Die übrige anfallende Mahd und Wiesenpflege wird per Hand mit Freischneidern und Balkenmähern durchgeführt. Das angefallene Schnittgut findet bei den Tieren einiger ansässiger Bauern Verwendung.
Durch die kontinuierliche Pflege werden Freiflächen erhalten und einer Verbuschung entgegengewirkt. Nur durch eine solche Pflege gelingt es, dass sich seltene Tier- und Pflanzenarten auf den Wiesen wohlfühlen.

Blohmstraße

Ein weiteres, deutlich kleineres Gebiet von ca.3 ha Größe befindet sich am ehemaligen Grenzstreifen in Lichtenrade. Das Gelände ist eine ehemalige Kompostierfläche in der Blohmstraße 71-73 und wird ebenso von der Naturschutzstation aus gepflegt, instand gesetzt und entwickelt.
Das Gelände ist in drei verschiedene Teile unterteilt, die jeweils einen anderen Entwicklungszustand besitzen. Die erste Fläche ist ein kleines Weidegebiet, in welchem durch Tritt und Verbiss der Schafe dynamische Prozesse ausgelöst werden, um Sukzession im Offenland zu verhindern. Die Umzäunung des zugehörigen Kleingewässers dient dem Zurückhalten badender Hunde, um zum Beispiel seltene Amphibien wie Moorfrosch und Knoblauchkröte nicht zu stören. Für die Wildschweine wurde ein extra Zugang unter dem Zaun angelegt.
In der zweiten Fläche ist ein geschütztes Ersatzhabitat für Zauneidechsen durch die Kombination verschiedener Strukturelemente mit Schotter, Sand und Totholz angelegt worden. Hierdurch haben sich mosaikartige Kleinräume für unterschiedliche Pflanzengesellschaften entwickelt, die nicht nur der Zauneidechse als geeigneten Lebensraum dienen, sondern auch vielen Insektenarten.
Die dritte Fläche dient momentan noch als kleine Ackerfläche. Geplant ist allerdings, dass hier eine Streuobstwiese entsteht, die zukünftig auch von den Anwohnern genutzt werden kann. In dem gesamten Gebiet laden Holzbänke und eine überdachte Sitzgruppe den Besucher zum Verweilen ein.

Neuer Träger der Naturschutzstation

Seit dem 31. Dezember 2015 ist der NABU Berlin nicht mehr Träger der Naturschutzstation in Marienfelde.
Zuletzt wurde die Station anteilig über den Bezirk Tempelhof-Schöneberg und der Stiftung Naturschutz Berlin aus Mitteln des TrenntStadt Projekts Berlins getragen.
Der NABU Berlin bleibt jedoch Kooperationspartner des Bezirks und übernimmt die Landschaftspflege für die angrenzenden Biotope. Das Gelände ist nun in Betreuung der Naturwacht Berlin e. V. und wird laut einem einstimmigen Bezirksverordnetenbeschluss des Bezirks vom 15.07.2015 ab 2016 aus öffentlichen Mitteln finanziert.