Schwalben willkommen!
Für schwalbenfreundliche Hauseigentümer
Wir zeichnen schwalbenfreundliche Hausbesitzer und ihre Immobilie mit einer Plakette aus. Bewerben können sich Hausbesitzer, die die wendigen Flugkünstler dulden und fördern. Mehr →
Junge Schwalben auf dem Hof von Familie Neuendorf - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Heute hat der NABU Berlin das StadtGut Blankenfelde und den landwirtschaftlichen Hof mit Pferdepension von Michael Neuendorf in Pankow mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ geehrt. Mit gut 25 Nestern von Rauch- und Mehlschwalben ist das StadtGut Blankenfelde im Norden Berlins ein außergewöhnlich guter Lebensraum für die gefiederten Glücksbringer. Genauso wie der Hof von Michael Neuendorf, der sogar 49 Rauch- und fünf Mehlschwalbennester beherbergt. Schwalben finden in der Großstadt Berlin immer weniger Lebens- und Nistmöglichkeiten. Das Engagement von Landwirt Neuendorf und den StadtGut-Bewohnern zeigt, wie man ihnen am Rande der Großstadt ein Zuhause schafft und in guter Nachbarschaft lebt.
Landwirt Micha Neuendorf bekommt die Plakette Schwalbenfreundliches Haus - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Der Hof der Familie Neuendorf bekommt die Plakette Schwalbenfreundliches Haus - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Rauchschwalbe auf dem Hof Neuendorf in Berlin-Pankow - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Rauchschwalben auf dem Hof der Familie Neuendorf - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Eine Lehmpfütze für Schwalben wird gefüllt - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Willkommene Hilfe beim Nestbau: eine Lehmpfütze für Schwalben - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Stolze Schwalben-Gastgeber: Das StadtGut Blankenfelde erhält die Auszeichnung Schwalbenfreundliches Haus - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Zuhause auf dem StadtGut Blankenfelde: eine junge Schwalbe guckt aus dem Nest - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Niststeine für Mauersegler auf dem StadtGut Blankenfelde - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Schwalbennest auf dem StadtGut Blankenfelde mit einer jungen Schwalbe - Foto: Mirjam Nadjafzadeh
Der Bestand der Mehlschwalbe ist in Berlin in den letzten 20 Jahren um circa ein Drittel zurückgegangen. Derzeit geht man von 3.000 bis 4.000 Brutpaaren aus. Bei der diesjährigen großen Vogelzählung des NABU, der „Stunde der Gartenvögel“ im Mai, zeigte sich für die Mehlschwalben ein deutlicher Rückgang von 22%. Den Rauchschwalben ging es mit einem Plus von 12% zwar besser. Doch beide Schwalbenarten haben es in Berlin immer schwerer. So geht die Zahl an Mehlschwalben seit vielen Jahren zurück – auch bundesweit.
Eine der Hauptursachen ist der Verlust an Brutplätzen. Mehl – und Rauchschwalben töpfern sich an Hauswänden ihre Niststätten – die einen innen, die anderen außen. Sie bauen kunstvolle Nester aus Lehm, die sie über Jahre immer wieder nutzen. Bei Fassadensanierungen werden jedoch viele Nester ohne Rücksicht entfernt, manche Hausbesitzer stört auch der Kot und sie schlagen die Nester mit Absicht ab. Außerdem werden auch in Berlin zunehmend Brachen bebaut und die offenen Böden an Straßen und Plätzen versiegelt, so dass die Vögel immer weniger nassen Lehm für ihren Nestbau finden.
Zunehmend macht sich auch der Rückgang der Insekten bemerkbar: Schwalben ernähren sich ganz überwiegend von fliegenden Insekten wie Mücken und Fliegen. Fehlen die Insekten, haben sie es immer schwerer, natürliche Nahrung zu finden. Eine weitere Gefährdungsursache ist die Bejagung der Tiere in den Mittelmeerstaaten.
Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ setzt sich der NABU Berlin für den Schutz der Schwalben ein und zeichnet Menschen aus, die die gefiederten Glücksbringer willkommen heißen und Brutplätze schaffen oder erhalten. Dafür gibt es viele Möglichkeiten: Eine feucht gehaltene Lehmpfütze im Garten oder Innenhof hilft beim Nestbau. Rauputzstreifen oder Brettchen sind bei Schwalben willkommen, aber auch Kunstnester werden von ihnen angenommen. Wer nahe den Nestern naturnah gärtnert – mit einheimischen Blumen und Sträuchern und ohne Pestizide – tut nicht nur den Insekten Gutes, sondern unterstützt so auch die Schwalben.
Im vorigen August hat der NABU Berlin die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ erstmals verliehen. Ausgezeichnet wurde eine Familie in Berlin-Gatow, die seit gut zehn Jahren Schwalben willkommen heißt. Seitdem sind weitere beispielhafte Projekte hinzu gekommen: Auch in einer Mietwohnung kann man ein guter „Schwalben-Gastgeber“ sein, wie ein Beispiel in Berlin-Köpenick zeigt. Und am Schlachtensee stellen die Mitglieder eines Rudervereins mit viel Engagement unter Beweis, dass man als Wassersportler gut „Tür an Tür“ mit Schwalben aktiv sein kann.
Jeder Schwalbenliebhaber kann seine Untermieter melden und sich um eine Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ beim NABU Berlin bewerben.
Schwalben sind wie alle Vogelarten der Europäischen Union besonders geschützt. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz dürfen auch ihre Fortpflanzungsstätten nicht aus der Natur entnommen, beschädigt oder zerstört werden, auch dann nicht, wenn sie gerade nicht genutzt werden. Ausnahmen etwa im Rahmen von Gebäudesanierungen können erteilt werden. Es muss jedoch ausgeschlossen sein, dass Tiere zu Schaden kommen und es müssen Ersatzniststätten angebracht werden.
Wir zeichnen schwalbenfreundliche Hausbesitzer und ihre Immobilie mit einer Plakette aus. Bewerben können sich Hausbesitzer, die die wendigen Flugkünstler dulden und fördern. Mehr →
Sind Schwalben bei Ihnen willkommen und kreisen über Haus und Hof? Dann bewerben Sie sich mit unserem Online-Bewerbungsformular um eine NABU-Plakette für Ihr „Schwalbenfreundliches Haus“. Mehr →
Kunstnester, Lehmpfützen oder Kotbrettchen: Um Schwalben zurück an Ihr Haus zu holen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Wir stellen die wichtigsten vor, damit sich die beliebten Flugkünstler und Sommerboten sich bei Ihnen wohl fühlen. Mehr →