Augen zu und - Fensteraufprall
Verletzte Waldohreule braucht Ihre Hilfe!
In der Flughafenstraße in Neukölln führte eine luftige Jagd zu einer folgenschweren Verwechslung: Eine Waldohreule, die von Nebelkrähen verfolgt wurde, kollidierte mit einem Fenster. Vermutlich spiegelten sich in der Scheibe Bäume und Himmel und somit ein vermeintlicher Fluchtweg. Spaziergänger*innen hatten das Spektakel und den Absturz der Eule beobachtet und verständigten sofort die NABU-Wildvogelstation.
„Vermutlich haben die Krähen die nachtaktive Eule aus ihrem Tageseinstand vertrieben“ erklärt André Hallau, Leiter der NABU-Wildvogelstation. Die Finder*innen des Vogels beschrieben, dass die Nebelkrähen die Eule in der Luft abdrängten und diese dann aufgeschreckt gegen ein Fenster prallte.
Augenverletzung erkannt
Ehrenamtliche Helfer*innen der Wildvogelstation brachten die verletzte Waldohreule in die Klein-tierklink der Freien Universität in Düppel, wo eine Augenverletzung mit guten Heilungsaussichten festgestellt wurde. Eine einigermaßen dankbare Verletzung vor dem Hintergrund, dass eine Fensterkollision neben dem Verkehrstod die häufigste Todesursache für Wildvögel in Berlin darstellt.
Wissenswertes
Waldohreulen sind Teilzieher, das heißt, nicht alle Waldohreulen Berlins ziehen in den Süden, um dort zu überwintern. Wer hier bleibt, findet sich oft mit anderen Waldohreulen auf Schlafbäumen zusammen. Sowohl auf dem Land als auch im verdichteten Berlin jagen und brüten Waldohreulen vor allem in der Nähe großer Freiflächen, zum Beispiel des Tempelhofer Feldes, wo sie ein reichhaltiges Angebot an Mäusen vorfinden. Wissenswert ist außerdem, dass Waldohreulen selber keine Nester bauen. Stattdessen nutzen sie die fertigen Nester von Greif- oder Krähenvögeln, wie zum Beispiel der Nebelkrähe. Kein Wunder also, dass es immer wieder mal zu Konflikten kommt.
Die Pflege und Wiederauswilderung eines Eulenvogels beläuft sich auf mindestens 300 Euro. Bitte unterstützen Sie uns, damit wir den Eulenvogel nach seiner Genesung voraussichtlich Ende März wieder in die Freiheit entlassen können.
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