Kollision in der Tiefgarage
Verletztes Sperberweibchen sucht Paten
Am 4. Januar wurde in der NABU-Wildvogelstation ein verletztes Sperberweibchen aufgenommen. Hilfsbereite Mitarbeiter der Berliner Feuerwehr haben die flugunfähige Sperber-Dame aus einer Tiefgarage in der Rankestraße in Charlottenburg gerettet. Vermutlich hat sich die kleine, aber äußerst wendige Flugakrobatin die Unterarmfraktur beim Versuch Spatzen nachzujagen, zugezogen. Auch wenn solche Unfälle nicht auf der Tagesordnung stehen, könnte vor allem die Unerfahrenheit des Jungtiers eine Erklärung für dieses halsbrecherische Manöver sein.
Erster Winter
Mit einem Einlieferungsgewicht von 350 Gramm ist der im Frühjahr 2016 geborene Vogel zwar in einem gesunden Allgemeinzustand, wird aber noch mindestens sieben bis zehn Tage von den Mitarbeitern in der Wildvogelstation gepflegt werden müssen. Die Wiederauswilderung macht André Hallau, Leiter der Wildvogelstation, zudem abhängig von der Entwicklung der Witterungsverhältnisse.
Berliner Sperber erholen sich
Wer bereits in der Vergangenheit die Arbeit der Einrichtung verfolgt hat, wird feststellen können, dass immer häufiger städtische Sperber Pfleglinge in der Wildvogelstation des NABU sind. Dieser an sich beklagenswerte Zustand ist aber zugleich ein Indikator dafür, dass sich der Berliner Sperber-Bestand in den letzten Jahren spürbar erholt hat. In den 80er Jahren waren Sperber in Berlin und Brandenburg fast ausgestorben. Die Gefahr für Sperber und andere Greifvögel wie Seeadler oder Wanderfalke bestand damals in der verbreiteten Anwendung des Insektizids DDT, das in der Landwirtschaft und den Forsten zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wurde. Am Ende der Nahrungskette führte der Stoff, der seit den 70er Jahren in Westeuropa und seit Anfang der 90er Jahre auch in Osteuropa verboten war, auch bei Greifvögeln zu schädlichen Einflüssen: Durch die Wirkung des Giftes wurden die Eierschalen dünner. Viele zerbrachen, der Nachwuchs der Greifvögel blieb aus. In der Folge brachen die Bestände erheblich ein.
Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Finder von der Berliner Feuerwehr für Ihren vogelfreundlichen Einsatz!
Helfen Sie mit, dass das Sperberweibchen so fit wie möglich seine zweite Chance erhält und werden Sie Pflegepate! Die Pflege und Wiederauswilderung eines Greifvogels beläuft sich auf mindestens 300 Euro.
Ja, ich möchte eine Patenschaft übernehmen!