Manche mögen´s warm
Ergebnis der Stunde der Wintervögel für Berlin liegt vor
Bemerkenswert ist in diesem Jahr die weiter steigende Beteiligung der Berliner Bevölkerung an dem bundesweiten Citizen Science Projekt des NABU: 1.836 Menschen haben dieses Jahr in der Spreemetropole an der winterlichen Vogelinventur teilgenommen.
Trend bestätigt
Fernglas, Stift und Handschuhe, dazu Schnee, Sonne und Tauwetter mit reichlich Matsch: Selten sind die Wetter- und Zählbedingungen bei der „Stunde der Wintervögel“ ideal. Umso erstaunlicher ist, dass auch in diesem Jahr die Beteiligung gegenüber dem Vorjahr erneut zugenommen hat: Exakt 46.738 Vögel (2015: 34.000) wurden von 1.836 Teilnehmern (2015:1.390) in Berlin gesichtet. Im Januar 2015 hatte das Sturmstief „Elon“ vielen Interessierten einen Strich durch die Zählliste gemacht. In diesem Jahr wurden annähernd wieder die Spitzenwerte aus dem Jahr 2014 (Teilnehmer:1.900; Vögel: 48.701) erreicht. Die naturinteressierten Vogelfreunde haben in insgesamt 1.225 Gärten und Parkanlagen gezählt.
Manche mögen´s warm
Haussperling und Kohlmeise verteidigen die Spitzenplätze, die Amsel bleibt bei Bronze und die Blaumeise ergattert den 4. Platz. Der Januar 2016 war ein vergleichsweise milder Wintermonat. So sind im Ranking sowohl einige gefiederte Gäste aus dem hohen Norden, wie Erlenzeisig, Bergfink und Schwanzmeise, als auch Teilzieher wie Wacholderdrossel und Mönchsgrasmücke vertreten, die in harten Wintern vor der kalten Witterung bis in den Mittelmeerraum flüchten würden. Berlin steht bei einigen Vogelarten hoch im Kurs, weil die Stadt wärmer ist und sich hier die strapaziöse und gefahrvolle Reise in den Süden vermeiden lässt.
Hintergrund
Die Aktion „Stunde der Wintervögel“ wird vom NABU und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) organisiert und fand zum sechsten Mal bundesweit statt. Etwa 92.000 Vogelfreunde zählten am Aktionswochenende fast 2.525.000 Vögel in über 61.500 Gärten. Daraus ermittelten die Experten des NABU die durchschnittlich pro Garten oder Parkanlage beobachteten Vögel, um Vergleiche zwischen den Arten, den Regionen des Landes und über viele Jahre ziehen zu können. Dadurch gewinnen sie ein detailliertes Bild über Vorkommen und Bestandstrends der Vögel in Deutschland, vor allem in den Siedlungsräumen.
Pressefotos zum Download gibt es unter www.nabu.de/presse/pressebilder/#stundederwintervoegel.
Am Pfingstwochenende, vom 13. bis 15. Mai 2016, findet die Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ statt, bei der die Brutvögel in Gärten und Parks im Mittelpunkt stehen. Die Ergebnisse aus der „Stunde der Wintervögel“ und der „Stunde der Gartenvögel“ liefern Vogelschützern eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt.
Pressemitteilung von NABU Bundesverband und LBV vom 29. Januar 2016