Rettung aus dem Kamin
NABU rettet Waldkauz aus Kaminschacht
der Waldkauz ist offenbar während der nächtlichen Jagd auf dem Kaminkopf gelandet und durch das Rauchloch immer tiefer gerutscht. Längst schaut er nicht mehr so hübsch aus wie in den Tagen zuvor hinter dem Loch seines NABU-Nistkastens am Hermsdorfer See.
Dr. Hans-Jürgen Storck, Sprecher der Bezirksgruppe Reinickendorf des Naturschutzbund (NABU), Landesverband Berlin, wohnt nebenan und kann schnell helfen: Ein rascher Griff um die scharfkrallig bewehrten Beine stellt den Vogel ruhig. Die nähere Betrachtung erleichtert: Der Vogel scheint den Rutsch durch Schacht gut überstanden zu haben. Er bewegt seine Flügel ganz normal, auch das Gefieder ist nicht beschädigt. Beruhigt lässt Storck die Eule wieder frei. Gut orientiert fliegt sie durch eine Baumlücke in den Gärten davon. „Mit einem grobmaschigen Metallgitter auf dem Schornsteinkopf werden wir zukünftig wohl solche Unfalle verhindern können“, meint Hans-Jürgen Stork.
Waldkäuze brüten in Höhlen, die sie in Felsen, Mauern, manchmal im Boden, vor allem aber in Bäumen finden. Meist leben sie in Wäldern. Im Berliner Norden und kommen sie auch auf Friedhöfen und in Park- und Gartenanlagen noch recht häufig vor. Als Jagdbeute benötigen sie einen guten Bestand an Kleinsäugern und Vögeln, der sich am besten auf naturnahen und nicht zu sehr gepflegten Grünflächen und in Busch- und Baumstrukturen ausbildet – Strukturen, die auch in Berlin immer seltener werden.
Für die Waldkäuze In Reinickendorf gingen durch Sturm und auch durch Verkehrssicherungsmaßnahmen zahlreiche Bruthöhlen verloren. Der NABU Reinickendorf hat in Kooperation mit dem Bezirksamt über 35 große Nisthilfen aufgehängt, die von den Eulen als Bruthöhlen inzwischen gut angenommen werden.