Sie sind wieder da!
Pünktlich zum 1. Mai sind die Mauersegler aus den Überwinterungsgebieten zurück
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Mauersegler - Foto: Beate Eisenhardt
Luftikus
Mauersegler verbringen fast ihr gesamtes Leben - bis zu 21 Jahre - in der Luft. Wer nicht brüten oder füttern muss, steigt abends in höhere Luftschichten auf und bleibt über Nacht dort. Nahrung, Nistmaterial - alles wird in der Luft gejagt oder gesammelt.
An sein Element Luft ist der Mauersegler durch lange, schlanke Flügel hervorragend angepasst und erreicht bei seinen abendlichen Flugspielen Geschwindigkeiten von bis zum 200 km/h. Die Beine sind sehr kurz und so wenig zu erkennen, dass ihr wissenschaftlicher Name Apus apus, der „Fußlose“ sie gänzlich abspricht.
Himmlischer Sex
Die Kür des Mauerseglers ist aber wohl sein „Sex on the wing“. Mauersegler paaren sich zwar auch im Nest, bei schönem Wetter aber auch hoch in der Luft, Männchen auf Weibchen. Das Vergnügen dauert meist nur wenige Sekunden - dann kommt das absinkende Paar dem Boden bedrohlich nahe und trennt sich wieder.
Schlecht-Wetter-Strategen
Mauersegler weichen Schlechtwetterfronten und dem damit verbundenen Insektenmangel aus: Erst, indem sie im vor dem Tiefdruckgebiet her fliegen, dann, indem sie es auf kürzestem Weg durchfliegen. Zuerst die Ledigen, später auch Brutpaare, brechen in Gruppen oder Schwärmen zum rettenden Flug auf, der oft hunderte Kilometer lang ist.
Zurückgelassene Junge verfallen dann in einen Torpor - eine Hunger-Lethargie, bei der Atemfrequenz und Körpertemperatur herabgesetzt werden und so ein Überleben von bis zu einer Woche ohne Futter möglich ist. Kein anderer heimischer Vogel kann das!
Berlin – Ein Sommer ohne Mauersegler?
Viele Mauersegler brüten alljährlich in frei anfliegbaren Hohlräumen der Berliner Bausubstanz und machen mit ihren lauten, schrillen „srih -shriiiih“- Rufen und rasanten Gruppenformationsflügen auf sich aufmerksam. Die Lebenskünstler gehören zu den geschützten Tierarten, auch ihre Nester sind geschützt. Dennoch gehen bei Sanierungs- und Bauvorhaben viele Quartiere verloren, weil ihr Schutzstatus nicht bekannt ist.
Das NABU-Projekt „Artenschutz am Gebäude“ informiert über die rechtlichen Grundlagen des Gebäudebrüterschutzes und zeigt Lösungswege, wie auch dem Mauersegler beim Erhalt seiner Nist- und Zufluchtsstätten geholfen werden kann.