Neues Leben im Turmfalkenkasten
Die ersten Jungvögel sind geschlüpft
Nach vier Wochen Brutzeit ist es endlich soweit: Im NABU- Turmfalkenkasten in der Park-Klinik Weißensee schlüpfen die Jungenvögel und verwandeln sich innerhalb weniger Stunden in kleine, ziemlich ungelenke schneeweiße Daunenknäule. Eine Webcam bietet faszinierende Einblicke in die Entwicklung der kleinen Greifvögel.
Genau vier Wochen nach der Ablage des ersten Eis schlüpfte am Sonntag der erste Jungvogel. Bis heute sind drei weitere Geschwister dazu gekommen. In perfekt koordinierter Team-Arbeit hatten Weibchen und Männchen in den vergangenen Wochen die fünf Eier unter ihre Fittiche genommen und abwechselnd konstant mit warmen 38 Grad Celsius versorgt.
Rollenverteilung
Die Brut wurde zum größten Teil vom Weibchen geleistet, während das Männchen eher das Brutrevier verteidigt und das Weibchen mit Nahrung versorgt hat. Auch in den nächsten Wochen wird vorwiegend SIE bei den Jungen bleiben und sie mit Wärme versorgen. Das fällt dem Weibchen wegen seiner Größe auch deutlich leichter als dem um circa ein Drittel kleineren Männchen. Erst wenn die Jungen ihr zweites Daunenkleid abgelegt und richtige Federn ausgebildet haben, beteiligt sich auch das Weibchen an der Nahrungsbeschaffung.
Tradition verpflichtet
Der NABU Berlin hatte bereits vor einigen Jahren zwei Nistkästen in der Park-Klinik in Weißensee installiert. Beide Kästen wurden seitdem zuverlässig jedes Jahr angenommen, so dass sich der Kameraeinbau bei einem der beiden Brutplätze sehr gelohnt hat. Seit fünf Jahren fiebern nun Patienten, Mitarbeiter und Besucher der Klinik beim Brutgeschehen mit und sind begeisterte Zuschauer der ansonsten im Verborgenen stattfindenden Jungenaufzucht. Der NABU Berlin berät die Klinik im Umgang mit Kästen und Kamera und beringt die Jungvögel.