Leckeres aus Hagebutten
Vitaminbooster für die kalte Winterzeit
Beim winterlichen Spaziergang heben Hagebutten die Stimmung, sorgen sie doch für fröhliche Farbtupfer im kahlen Gezweig. Auch Finken, Drosseln und Zeisige sowie Säugetiere wie der Steinmarder lieben die vitaminreichen Früchte. Da Hagebutten je nach Sorte anfangs noch recht hart sind, bleiben sie oft bis in den Winter hinein hängen. Den besten Zeitpunkt für die Ernte zu erwischen, ist denn auch etwas knifflig: Mit sinkenden Temperaturen steigt zwar der Zuckergehalt der Früchte, doch werden sie zugleich weicher und lassen sich schlechter verarbeiten. Nach den ersten Frösten können sie zudem etwas mehlig schmecken. Wer also im Dezember noch auf feste Hagebutten stößt, sollte nicht lange zögern – die aromatischen Rosenfrüchte lassen sich zu ungewöhnlichen Weihnachtsgeschenken für Genießer verarbeiten. Aber bitte immer genug Früchte für die hungrige Tierwelt hängen lassen!
Hagebuttenmarmelade ist ein Klassiker und zugleich eine besondere Delikatesse. Da die Früchte nicht sehr ergiebig sind, lassen sich meist nur kleine Mengen gewinnen. Die aber begeistern mit ihrem intensiven Aroma. Die Zubereitung der Marmelade ist denkbar einfach: Man kann die Kerne mit ihren lästigen Härchen (Juckpulver!) vor dem Kochen entfernen, muss es aber nicht. Alternativ kocht man die halbierten und geputzten Früchte in wenig Wasser weich und passiert sie dann durch ein feines Sieb. Das gewonnene Fruchtmus wiegt man ab und kocht es nach Packungsanweisung mit der entsprechenden Menge Gelierzucker ein. Vorsicht: Die sehr zähflüssige Hagebuttenmasse brennt leicht an, also ständig rühren!
Mal was anderes? Wie wäre es mit Hagebutten-Essig? Er macht sich mit seiner rosa Färbung gut in dekorativen Flaschen und verleiht Salaten ein fruchtiges Aroma. Dafür setzt man etwa 250 Gramm geputzte und halbierte Hagebutten mit 500 Milliliter Apfelessig an und lässt das Gemisch in einem Schraubglas zwei bis vier Wochen an einem warmen, dunklen Ort ziehen. Immer mal wieder schütteln, damit sich kein Schimmel bildet! Danach seiht man den Essig durch ein sehr feines Sieb oder Mulltuch ab. Tipp: Zum Ansetzen von Hagebutten-Essig lassen sich auch die Passierrückstände von der Marmeladen-Zubereitung verwenden.
Auch Hagebutten-Tee kann man leicht selbst herstellen: Die gewaschenen und geputzten Früchte werden klein geschnitten oder in der Küchenmaschine grob gehackt. Anschließend lässt man sie im Backofen bei maximal 50 Grad Celsius etwa acht Stunden dörren, bis sie sich richtig „rascheltrocken“ anfühlen. Währendessen klemmt man einen Kochlöffelstiel in die Ofentür, damit die Feuchtigkeit gut abziehen kann. Diesen Tee sollte man wegen der feinen Härchen immer in einem Papierfilter aufbrühen – oder man macht sich die Mühe, vor dem Zerkleinern das haarige Innenleben der Hagebutten mit einem Löffel auszuschaben.