Junger Biber stirbt durch Böllerattacke
Tragische Folge eines zweifelhaften Freizeitspaßes
Fund eines toten Bibers
Das Tier sei äußerlich unversehrt, berichteten die Finder, eine ortsansässige Jägerfamilie. Der tote Bieber wurde im Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) untersucht. Neben routinemäßigen pathologischen Untersuchungen wurden auch die Trommelfelle des Bibers genauer untersucht, da die Finder mitgeteilt hatten, dass Kinder Silvesterböller zwischen die auf dem Wasser schwimmenden Stockenten warfen. „Der gefundene Biber ist ein etwa sechs Monate altes weibliches Jungtier. Es wies beidseits zerstörte, gerissene Trommelfelle auf. Leber und Gehirn zeigten eine schockbedingte Stauung der Blutgefäße. Die Todesursache ist Ertrinken, da sich in der Lunge und im Magen viel Wasser befanden“, berichtet Gudrun Wibbelt, Veterinär-Pathologin und Wissenschaftlerin am IZW.
Biber ist ertrunken
Aufgrund des pathologischen Befundes zeichnet sich für Gudrun Wibbelt ein klares Bild ab. „Das Jungtier muss einer enormen Druckwelle ausgesetzt worden sein. Diese führte zu einem Schock. Da sich die junge Biberin zur Zeit des Zwischenfalls im Wasser befand, ist sie ertrunken. Es ist hochwahrscheinlich, dass ein Silvesterböller die Druckwelle ausgelöst hat". Carmen Baden, Pressesprecherin des NABU-Berlin, ergänzt: "Dieser Fall soll zum Nachdenken anregen, welche tragische Wirkung ein „lustiges Böllerwerfen“ haben kann – nicht nur auf Haustiere, sondern vor allem auch auf Wildtiere".