Kein gutes Jahr für den NABU-Wappenvogel in Berlin

Nur zwei Berliner Jungstörche flügge

Alles begann hoffnungsvoll. Drei Brutpaare bezogen die drei Berliner Weißstorch-Nester Ende März/Anfang April und begannen auch mit der Brut.

Trotzdem werden in diesem Jahr nur zwei Jungstörche die Nester verlassen, nach sieben ausgeflogenen  Jungstörchen im Vorjahr.

In Malchow (Bezirk Lichtenberg) sind Mitte Mai drei Jungstörche geschlüpft. Schon am nächsten Tag haben die Altvögel ein Küken aus dem Nest geworfen und zwei sind im Nest verstorben. Im Falkenberger Nest (Bezirk Lichtenberg) waren es mindestens drei Eier. Ein Ei ist nicht geschlüpft, ein Küken wurde aus dem Nest geworfen und ein Jungstorch macht gerade seine ersten Flugversuche.

Die genauen Kenntnisse über den Bruterfolg haben wir in Malchow durch die Kamera vom Verein Naturschutz Malchow. Der Falkenberger Brutplatz wurde mit dem Hubsteiger des Straßen- und Grünflächenamtes Lichtenberg erreicht, um dem verbliebenen Jungvogel einen Vogelwartenring anzubringen, um so hoffentlich dadurch mehr über seinen weiteren Lebensweg zu erfahren.

Im dritten Berlin Nest, in Blankenfelde (Bezirk Pankow), ist gegenwärtig ebenfalls ein Jungvogel auf dem Nest zu beobachten. Aufgrund der Höhe des Nestes und der Lage über einer Mobilfunkantenne ist hier eine Erreichbarkeit leider nicht möglich.

Als eine Ursache für die hohe Verlustquote wird die Witterung während des Schlupfes der Jungstörche gesehen. Die Trockenheit und damit geringe Nahrungsverfügbarkeit kann ein Grund sein, dass sich die Altstörche bewusst von Küken getrennt haben, um zumindest einen Jungstorch aufzuziehen.

Hoffen wir auf ein besseres Ergebnis im Jahr 2026.

Text: Jens Scharon – Bezirksgruppe Lichtenberg, 23.07.2025