Junger Waldkauz wird Opfer von Silvesterknallerei

Eule in Wildvogelstation aufgenommen

Am Neujahrstag wurde auf einem Potsdamer Friedhof ein verletzter Waldkauz gefunden, der offenbar dem Silvesterfeuerwerk zum Opfer gefallen war. Der Finder brachte den geschwächten Vogel in die Klein- und Heimtierklinik der Freien Universität Berlin, wo er untersucht wurde. Die Diagnose: Verdacht auf Knalltrauma sowie eine Entzündung der mittleren Augenhaut, wie sie beispielsweise beim Aufprall an Glasscheiben entstehen kann. Der Pflegling wurde in die NABU-Wildvogelstation gebracht, wo er nun seine Augenverletzung auskuriert. Für den NABU Berlin zeigt dieser Fall einmal mehr, dass privates Feuerwerk zum Schutz von Wildtieren ganzjährig verboten werden muss.

Die Silvesternacht ist für Wildvögel der reinste Albtraum. Der extreme Lärm schreckt die Vögel flächendeckend auf, sie fliegen panisch davon und prallen oft gegen Fensterscheiben oder Mauern. Zudem kann der hohe Schallpegel zu Orientierungslosigkeit und im schlimmsten Fall zu Schäden an Trommelfell und Innenohr führen. Die Auswirkungen des Silvesterfeuerwerks betreffen nicht nur Wildvögel. Andere Wildtiere wie Igel oder Fledermäuse werden aus dem Winterschlaf aufgeschreckt und verlieren so wichtige Energiereserven. Auch Haus- und Nutztiere erleben puren Stress, ganz zu schweigen von der Belastung der Luft und des Bodens durch die Feuerwerkskörper. Deshalb muss das großflächige Böllern unbedingt aufhören. Die Freude zu Beginn des neuen Jahrs darf nicht auf Kosten von Wildtieren ausgelebt werden!

Text: Janna Einöder, 12.02.2025