Naturschutz und Denkmalpflege
Ein Internet-Handbuch zeigt Lösungswege


Parks sind nicht nur wichtige Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen, sondern auch historische Kulturgüter. Beides zu achten und zu erhalten, bedarf kluger Kompromisse. Ein Internet-Handbuch zeigt neue Wege, Naturschutz und Denkmalpflege in historischen Parks zu verbinden.
Häufig gibt es jedoch Kommunikationsprobleme vor Ort, da oft Informationen über Ziele und Handlungsspielräume der jeweils anderen Seite fehlen. Ein Forschungsprojekt der TU Berlin, dass gemeinsam mit den Verbänden NABU und BUND durchgeführt wurde, zeigt nun anhand von fünf Berliner Modellanlagen Wege auf, wie Naturschutzziele besser in die Entwicklung historischer Parkanlagen integriert werden können, zusammen mit den Verantwortlichen vor Ort. Mit einem umfangreichen Internet-Handbuch sind die Ergebnisse der dreijährigen, durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderten Arbeit nun auch allgemein zugänglich:
www.naturschutz-und-denkmalpflege.de
Historische Parkanlagen weisen meist artenreiche Wiesen und alten Baumbestand auf und sind so herausragende Schatzkammern der biologischen Vielfalt. Hier kommen viele Tiere und Pflanzen vor, die in intensiv genutzten Landschaften immer seltener werden. In den Parks sorgt eine über Jahrhunderte kontinuierliche Pflege dagegen für Artenreichtum. Oft ist jedoch unklar, welche Biotopstrukturen besonders wichtig sind und wie alte Bäume möglichst lange verkehrssicher erhalten werden können.
Am Beispiel von fünf Berliner Modellanlagen – von der idyllischen Pfaueninsel bis zum Tiergarten im Stadtzentrum – wurden Grundlagen und Optimierungsansätze herausgearbeitet. Dabei haben Ökologen, Baumsachverständige und Juristen eng mit Behördenvertretern und den Verantwortlichen vor Ort zusammengearbeitet. Auch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, das Landesdenkmalamt, die Oberste Naturschutzbehörde, BUND und NABU waren beteiligt.
Das Internet-Handbuch informiert alle an Naturschutz Interessierten anschaulich über Grundlagen und Ansatzpunkte des Naturschutzes in historischen Parkanlagen, ihre Verbindung zum Denkmalschutz und über rechtliche Grundlagen. „Best practice-Beispiele“ aus allen Teilen Deutschlands werden ebenso präsentiert wie ein Leitfaden zu ökologisch wertvollen Lebensräumen in Bäumen.
16. Mai 2012