Kein Platz für Spatz und Co.
Schwindende Lebensräume gefährden Bestände



Die Quartiere und Zufluchtsstätten der als "Gebäudebrüter" bezeichneten Vogel- und Fledermausarten befinden sich in und an Gebäuden verschiedener Art und Bauweise, die den unterschiedlichsten Veränderungen ausgesetzt sind. Das sind beispielsweise Wohn- und Geschäftshäuser, Plattenbauten, Einfamilienhäuser, Burgruinen, Bunker, Keller und Gewölbe (Wein-, Eis-, Bierkeller, Kapellen u.ä. ), Türme, Kirchen, Brückenbauwerke.
Neben dem Verlust geeigneter Nahrungshabitate wirkt der Brutplatzmangel lokal als bestandsdezimierender Faktor für einige Vogelarten, besonders deutlich zeigt sich das bei den Fledermäusen, die heute in Europa zu den am stärksten gefährdeten Säugetierarten gehören.
Alle Gebäudebrüter und deren Quartiere sind nach Europäischem und Bundesdeutschen Naturschutzrecht geschützt und müssen erhalten werden. Unter bestimmten Umständen sind Artenhilfsprogramme in der Kooperation von Naturschutzbehörden und Biologen sinnvoll.
Bestandsstützende Maßnahmen wie der zusätzlichen An- und Einbau von künstlichen Nisthilfen sind vor allem dann erfolgreich, wenn sie mit einer Sicherung und ggf. Verbesserung umliegender Nahrungsbiotope einher gehen.

Die gefährdungsursachen
Vögel leben in der Nähe des Menschen, sie passen sich an. Spatzen brüten in Straßenlaternen, Stadtamseln können Weckergeklingel und Telefongeläut nachahmen. Eines haben die gefiederten Freunde aber gar nicht: den Durchblick für den Durchblick!
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Beim Gebäudeabriss gehen oft in großer Zahl Quartiere für Gebäudebrüter verloren. In der Regel stehen solche Gebäude vor dem Abriss bereits länger leer und sind dadurch für Höhlen- und Nischenbrüter sehr attraktiv. Mehr →
Glas, Stahl und Beton prägen das Bild moderner Architektur. Neben dem erhöhten Anflugrisiko an Glasfassaden finden Vögel hier kaum geeignete Strukturen für die Nestanlage. Mehr →
Stallanlagen und Scheunen werden oft zu Wohngebäuden oder hermetisch verschlossenen Lagerräumen umgenutzt. Aufgrund geänderter Bedingungen werden nicht wenige Landwirtschaftsbetriebe sogar ganz aufgegeben, die Gebäude nach längerem Verfall abgerissen. Mehr →
Arten des ländlichen Raumes - wie Schleiereulen und Weißstörche - benötigen unzerschnittene, landwirtschaftlich genutzte Freiflächen mit Feuchtgebieten. Sind diese nicht vorhanden, bleiben diese Vögel aus. Mehr →
"Klassische" Brutplätze von Dohlen, Turmfalken und Schleiereulen sind Turmaufbauten an historischen Gebäuden bzw. Kirchtürme. Die Wochenstuben bestimmter wärmeliebender Fledermausarten befinden sich ebenfalls hier.
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Aufgrund ihrer zum Teil sehr versteckten Lebensweise wird die Anwesenheit von Gebäude bewohnenden Arten - insbesondere von Fledermäusen - oft nicht bemerkt. Mehr →