Raupenparadies im Herzen der Hauptstadt
NABU Berlin legt mit der Stabi Berlin einen Raupengarten an
Auch der Kleine Fuchs wird immer seltener. - Foto: NABU/CEWE/Bernd Stahlschmidt
Berlin, 08. Oktober 2025 – Schmetterlinge sind bei vielen Berliner*innen beliebt, doch die Vielfalt und Anzahl der Tag- und Nachtfalter nimmt stetig ab. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Falter selbst. Ein Faktor ist sicherlich, dass Raupen ihre Futterpflanzen, wie die Mehlige Königskerze, den Kreuzdorn oder die Kartäusernelke, nur noch selten finden. Daher legt der NABU Berlin gemeinsam mit der Staatsbibliothek zu Berlin einen Raupengarten an, in dem 20 verschiedene Wildstauden- und -Straucharten Platz finden.
Raupenfutterpflanzen fehlen vielerorts
Viele Raupen sind sehr wählerisch und ernähren sich nur von ganz bestimmten Pflanzen. Manche Futterpflanzen wie Brennnessel oder Sauerampfer wachsen zwar hier und da, aber andere wichtige Pflanzen wie die Skabiosen-Flockenblume, die beispielsweise der Raupe des Schwarzen Bären schmeckt, ist in der Stadt nur noch selten zu sehen – schon gar nicht in der stark versiegelten Innenstadt.
Raupengärten nun an neun Standorten in der Stadt verteilt
Dieser Raupengarten ist bereits die neunte Fläche, die der NABU Berlin im Rahmen seiner Kampagne „Faszination Falter“ gemeinsam mit anderen Akteur*innen raupen- und falterfreundlich gestaltet hat. Raupengärten entstanden unter anderem an der Athene-Grundschule in Lichterfelde, in den Interkulturanstalten in Westend oder auch an einem Sportplatz des Berliner Sport-Club e.V.
Wir freuen uns, mit der Staatsbibliothek als Partner einen so zentralen Ort mit viel Publikumsverkehr für den letzten Raupengarten unserer Falterkampagne gefunden zu haben. Mit unseren Raupengärten wollen wir ein paar Flecken in Berlin raupenfreundlich gestalten und hoffen, damit die Berliner*innen zum Nachmachen anzuregen.
Immer weniger Schmetterlinge – jede*r kann etwas tun
Von den 900 Schmetterlingsarten, die es in Berlin einst gab, sind mittlerweile 150 in der Hauptstadt ausgestorben. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken, kann jede*r etwas tun, zum Beispiel:
- Raupenfutterpflanzen in Gärten und auf Balkonen pflanzen und einige Ecken auch mal wild und unordentlich lassen – dort tummelt sich meist nach kurzer Zeit das volle Leben!
- Draußen das Licht ausmachen! Auch Nachtfalter sind Schmetterlinge. Sie verlieren durch nächtliche Beleuchtung die Orientierung.
- Bio-Lebensmittel kaufen, denn die konventionelle Landwirtschaft tötet mit ihren Pestiziden unzählige Raupen und Schmetterlinge.
Text: Janna Einöder, 08.10.2025
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