Wegner gegen Windkraft im Grunewald

NABU Berlin begrüßt Initiative des Regierenden Bürgermeisters

Berlin, 25. Juni 2025 – Der NABU Berlin begrüßt ausdrücklich die Erklärung des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner gegenüber der „B.Z.“, nach der im Grunewald keine Windenergieanlagen aufgestellt werden sollen. Wir freuen uns, dass Herr Wegner die Bedenken von uns und vielen Naturfreunden ernst nimmt und dem Bau von Windenergieanlagen im Grunewald eine klare Absage erteilt hat. Allerdings stehen noch immer drei weitere Waldgebiete zur Disposition, nämlich die Jungfernheide, ein Teilgebiet in Blankenfelde und die Krummendammer Heide in Treptow-Köpenick. Wir fordern Herrn Wegner auf, auch diese Gebiete vor Beeinträchtigungen durch Windkraft zu bewahren! Vor allem die Jungfernheide ist als Standort inakzeptabel, da das dort geplante Windenergiegebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vogelschutzreservat am Flughafensee liegt, das ehrenamtliche NABU-Aktive seit mehr als 30 Jahren betreuen. Überdies überschneidet sich die Fläche mit dem vom NABU Berlin vor Jahren beantragten Naturschutzgebiet “Tegeler Stadtheide”. 

Vorstoß bei der Bundesregierung der richtige Weg

Der NABU Berlin lobt zudem den Vorstoß Wegners, der sich offenbar in einem Brief an die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche gewandt hat. Darin hat Wegner eigenen Aussagen zufolge die Ministerin gebeten, das Bundesgesetz, das die Ausweisung von Windenergiegebieten fordert, auf den Prüfstand zu stellen und künftig auch die Photovoltaik mitzudenken. Das ist der richtige Weg, denn statt rigider Flächenziele für Windenergiegebiete brauchen wir – vor allem in einem Stadtstaat wie Berlin – Leistungsziele für sauberen Strom. Wir müssen die CO2-Emissionen möglichst stark reduzieren und gleichzeitig die natürlichen CO2-Senken bewahren.

Am kommenden Freitag, 27. Juni 2025, um 15.000 Uhr lädt der NABU Berlin alle am Thema Windkraft Interessierten zu einem Informations- und Vernetzungstreffen ein. Denn noch bis zum 11. Juli 2025 läuft die öffentliche Beteiligung zur Änderung des Flächennutzungsplans, in deren Rahmen insgesamt acht Windenergiegebiete ausgewiesen werden sollen. Zwei davon befinden sich im Grunewald, insgesamt sieben liegen ganz oder teilweise in Landschaftsschutzgebieten. Es ist nach wie vor wichtig, dass sich möglichst viele Berliner*innen beteiligen und ihre Bedenken gegen Windkraftanlagen in Wald-, Schutz- und Naherholungsgebieten zum Ausdruck bringen äußern, denn der Grunewald ist leider nicht das einzige sensible Ökosystem, das als Standort für Windkraftanlagen dienen soll.

Text: Janna Einöder, 25.06.2025