Von der Kleingartenanlage „Feuchter Winkel“ ist nichts mehr zu sehen. - Foto: Lars Sund
Berlin, 11. März 2025 – Tabula rasa in der ehemaligen Kleingartenanlage „Feuchter Winkel“ in Pankow: Nichts als abgesägte Baumstümpfe, tiefe Baggerspuren und Gehölzreste sind von den Kleingärten übriggeblieben, die als zusätzliche Ausgleichsfläche für die Kreuzkröten am Pankower Tor hergerichtet werden soll. Die Rodungen wurden ohne Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde durchgeführt – obwohl auf dem Gelände streng geschützte Reptilien wie Zauneidechsen Winterruhe halten. Die Untere Naturschutzbehörde Pankow sowie der NABU Berlin haben nun Strafanzeige gegen diesen massiven Eingriff erstattet.
Eine sogenannte Baufeldfreimachung, also die gesetzlich vorgesehene, vorherige Absammlung der streng geschützten Tiere, ließ die von der Firma Krieger beauftragte Baufirma nicht vornehmen. Sie wäre zu dieser Jahreszeit auch nicht möglich gewesen. Da die Firma Krieger aber selbst Kartierungen in Auftrag gegeben hatte, lagen ihr die Informationen über die streng geschützten Arten sehr wohl vor. Trotzdem wurden nun geschützte Lebensstätten zerstört, wobei mit großer Wahrscheinlichkeit Tiere zu Schaden kamen.
Wir sind schockiert, wie überstürzt am Feuchten Winkel Tatsachen geschaffen wurden. Die Firma Krieger wusste, dass hier streng geschützte Tiere wie die Zauneidechse überwintern, und hat vorsätzlich in Kauf genommen, dass streng geschützte Tiere bei der Rodung zu Schaden kommen. Offenbar prescht die die Firma Krieger am Pankower Tor ohne Rücksicht auf Verluste vor – eine Herangehensweise, die wir aufs Schärfste kritisieren. Wir hoffen, dass ein solches Vorgehen nicht Schule macht und fordern eindringlich, geltendes Recht einzuhalten.
Auf der Brache am Pankower Tor lebt das größte und einzige Berliner Vorkommen der streng geschützten Kreuzkröte. Nach zehn Planungsjahren soll dort nun ein ganzes Quartier inklusive Möbelmarkt entstehen. Und die Kreuzkröte? Sie soll nach Brandenburg umziehen. Mehr →
