Biber in der Fotofalle
Gelungener Schnappschuss des heimlichen Handwerkers
Biber in der Fotofalle
Gelungener Schnappschuss des heimlichen Handwerkers
Biber gehören eher zu den heimlichen Vertretern der Berliner Tierwelt, da er meist in der Dämmerung unterwegs ist. Doch mit den fallenden Temperaturen macht er sich wieder an einer Reihe von Bäumen am Hermsdorfer See bemerkbar, blieb jedoch bisher auffallend unauffällig. Bis jetzt…
Erntezeit für den Biber
Der Biber vom Hermsdorfer See bereitet sich auf den Winter vor. Im Weidenbestand eines Ufergrundstücks hat er seit Anfang November zahlreiche arm- bis schenkelstarke Stämmchen gefällt, in meterlange Abschnitte zerlegt und zum See geschleppt. In der Nähe seiner seit einigen Jahren schon existierenden Burg hat er sie dann unter Wasser festgesteckt, wo sie auch bei Eislage noch als Futter zugänglich sein werden.
Fotofalle liefert Beleg
Da der Biber bei solchen Aktionen sehr heimlich vorgeht, sah man zwar immer die Reste seiner Baumfällungen, aber er selbst konnte noch nie bei der Arbeit beobachtet werden. Die NABU-Gruppe Reinickendorf wollte sich mit diesem Zustand nicht zufrieden geben und hatte eine Fotofalle installiert, in die der Biber nun getappt ist. Auf dem Bild ist zu sehen, wie behände ein ausgewachsenes Tier sich kopfüber an einem Weidenstamm zu schaffen macht.
„Der große Nager hat sich eigentlich schon recht rund gefressen. Ob er sich nun auch noch auf einen kalten Winter vorbereitet, wissen wir nicht.“ sagt ihr Sprecher Dr. Hans-Jürgen Stork.
Willkommener Gast
Die wenigen Grundstücke am Hermsdorfer See mit weitgehend natürlich belassenem Sumpfland bieten dem Biber durch Weidengebüsch und die Austriebe aus umgestürzten Weiden eine gute Nahrungsbasis. „Weiden wachsen auf dem Grundstück schnell wieder nach. Wir freuen uns über unseren Gast und bewundern immer wieder, welch große Späne er aus den Stämmen scheiden kann“, so Manfred Engelke, dem das Grundstück am Hermsdorfer See gehört.
Schnittspuren des Bibers finden sich auch in Uferzonen des Tegeler Fließ bis nach Lübars und in den Verlandungsgebieten des ehemaligen Großen Hermsdorfer Sees. Es kann durchaus vermutet werden, dass dort ein Biber-Paar aktiv ist.
15. November 2011