Langer Sommer hilft den Wespen
Keine Panik vor gelb-schwarzen Brummern
Von gelb-schwarzen Summern und Brummern
Langer Sommer hilft Wespen
Auch wenn das Frühjahr so gar nicht insektenfreundlich schien: die Wespen haben diesen Umstand bereits wieder locker rausgeholt. Wer draußen Obstkuchen, Saft und Eis genießt, lockt mit den süßen Speisen die ungebetenen Gäste an. Wie man unliebsame Zwischenfälle verhindert, erfährt man beim NABU Berlin.
Wie in jedem Jahr ist Aufklärung dringend notwendig, denn kaum eine Tiergruppe ruft so heftige Reaktionen hervor, wie die gelb-schwarz-gestreiften Hautflügler, zu denen Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen gehören. Dabei fliegen nur zwei der acht in Deutschland heimischen Wespenarten auf Cola, Steak und Kuchen, nämlich die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, die auch ihren Verwandten einen schlechten Ruf eingebrockt haben. Die Wespen sind dabei in diesem Jahr nicht aggressiver als sonst, sondern sie bleiben einfach besonders hartnäckig, wenn sie ihre Leibspeise vor sich haben und hungrig sind.
Guter Rat, gar nicht teuer
Ab Ende Juli war Bienen-Expertin Melanie v. Orlow klar, dass 2013 wieder ein Wespenjahr werden würde. Das kalte und nasse Frühjahr wurde, im Gegensatz zu den Honigbienenvölkern, von der Wespe wieder locker aufgeholt. „Es gibt ein paar einfache Tipps, wie man unliebsame Begegnungen vermeiden kann“, erläutert v. Orlow und ergänzt: „Decken Sie Lebensmittel im Freien ab und räumen Sie alle Reste nach der Grillparty sofort wieder weg. Wichtig ist es auch den Kindern nach dem Essen den Mund abzuwischen, um die Wespen nicht anzulocken.“
Wespen können von Gerüchen wie Parfum, Cremes, Holzmöbelpolitur und süßen Speisen angelockt werden, aber auch bunte Kleidung hat für sie ihren Reiz. Gartenbesitzer mit Obstbäumen sollten dafür Sorge tragen, dass reifes Obst rechtzeitig abgeerntet bzw. aufgesammelt wird. Weiterhin sollte man immer den Mülleimer und Kompost abgedeckt halten. Damit Wespen nicht ungebeten in der Wohnung erscheinen, einfach in der kritischen Zeit eine Fliegengaze vor das Fenster.
Nicht pusten!
Es gibt kaum Menschen, die sich nicht gegen einen anfliegenden gelb-schwarz-gestreiften Brummer am liebsten zu Wehr setzen möchten, der ihm zu nahe kommt. Doch hier gilt es tatsächlich besser die Ruhe zu bewahren und auf keinen Fall die Wespe anzupusten. Der Kohlendioxid-Gehalt der Atemluft macht Wespen aggressiv. Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Stich kommen, so ist dieser zwar schmerzhaft, aber nur für wenige Menschen wirklich gefährlich, denn nur drei bis fünf Prozent der Bevölkerung reagieren auf Wespenstiche allergisch. Experten raten, Kinder frühzeitig auf eine mögliche Insektengiftallergie zu testen, da diese Allergie oft lange unerkannt bleibt.
Was tun wenn…
… man jetzt ein Nest entdeckt, aber nicht weiß, wen man sich als summenden Untermieter eingehandelt hat? Am besten, man fragt erst einmal einen Experten, ob überhaupt gehandelt werden muss, denn der Sommer ist schon weit vorangeschritten und bei viele Wespenvölkern bricht die Population bereits kurz vor dem Herbst, spätestens jedoch mit dem ersten Frost wieder zusammen. Im Ernstfall ist bei einigen Arten aber auch eine Umsiedlung möglich. Gute weitere Tipps sowie den Kontakt zum Experten finden Sie hier. Denn erst der Experte kann feststellen, ob wirklich Handlungsbedarf besteht.
Wichtig zu wissen!
Alle solitären Bienenarten, alle Hummelarten und die Hornisse sind durch das Naturschutzgesetzt besonders geschützt. Weder Privatpersonen noch Schädlingsbekämpfer dürfen diese Arten ohne Ausnahmegenehmigung fangen oder bekämpfen. Im Ernstfall ist bei einigen Arten eine Umsiedlung durch Experten möglich. Mittlerweile gibt es auch absolute Hornissen-Fans. Marianne Gohlke von der NABU-Bezirksgruppe Reinickendorf beheimatet in ihrem Garten ein Hornissennest in einer Elsbeere (Näheres finden Sie hier) und ist somit ein gelungenes Beispiel, für eine friedliche Koexistenz von Mensch und Hornisse. Jede Menge weitere Infos zu den schwarz-gelb-gestreiften Hautflüglern finden sich hier.
15. August 2013